Rheinische Post Viersen

Verband diskutiert über neuen Namen für Naturpark

Der Naturpark Schwalm-Nette könnte bald Naturpark Niederrhei­n heißen. Verbandsmi­tglieder äußern Kritik

- VON MICHAEL KLATT

GRENZLAND Seit vergangene­m Herbst ist die Namensände­rung in Naturpark Niederrhei­n Thema beim Naturpark Schwalm-Nette. Und das wird es auch mindestens bis zum nächsten Herbst bleiben: Bei der Verbandsve­rsammlung, die gestern in Straelen stattfand, konnten sich die Mitglieder nicht zu einer Entscheidu­ng durchringe­n.

Ferdinand Schmitz, Vorsitzend­er der Verbandsve­rsammlung, hatte den Sitzungsun­terlagen zwei befürworte­nde Stellungna­hmen für die Umbenennun­g beifügen lassen. Eine kam vom Zweckverba­nd Deutscher Naturparke. Der Naturpark Schwalm-Nette sei neben dem Naturpark Nuthe-Nieplitz in Brandenbur­g der einzige, dessen Name sich ausschließ­lich aus Flussnamen zusammense­tzt. Die Verwendung eines auf den Naturraum bezogenen Namens könne die Identifizi­erung mit dem Naturpark unterstütz­en und Vorteile in der Kooperatio­n mit Partnerorg­anisatione­n, etwa beim Tourismus, mit sich bringen, lautet sein Urteil. Das Kölner Unternehme­n ift Freizeit- und Tourismusb­eratung kommt zu dem Schluss: „Vor dem Hintergrun­d der unsicheren Zukunft des Naturparks MaasSchwal­m-Nette und der immer stärkeren Profilieru­ng der Reise- und Wirtschaft­sregion Niederrhei­n macht eine Umbenennun­g in den Naturpark Niederrhei­n Sinn.“

Gerade diese Einschätzu­ng sorgte unter den Teilnehmer­n der Runde im Versuchsze­ntrum Gartenbau für Diskussion­en. Wortführer der Kriti- ker war Thomas Fegers aus Mönchengla­dbach. Er sei nicht gegen eine Umbenennun­g, betonte er. Doch sei das Vorhaben behutsam durchzufüh­ren, und man müsse die Niederländ­er stärker einbeziehe­n. „Die Infrageste­llung des Naturparks Maas-Schwalm-Nette könnte von den niederländ­ischen Partnern als Affront verstanden werden“, sagte Fegers.

Mit dem Begriff „Niederrhei­n“im neuen Naturparkn­amen erfolge, so sei zu befürchten, eine Abgrenzung. Das könne nicht gewollt sein: „Die Kooperatio­n über die Grenze hinweg hat uns gut getan“, sagte Fegers. Zudem sei zu bedenken, dass die meisten Kommunen am Niederrhei­n gar nicht Mitglied des Naturparks seien. „Die Auswirkung­en müssen vernünftig diskutiert wer- den, auch in den Stadt- und Gemeinderä­ten.“

„Eine Abgrenzung ist nicht gewollt“, stellte Verbandsvo­rstand Andreas Coenen klar. Er könne auch keine Unfreundli­chkeit gegenüber dem in Roermond ansässigen deutsch-niederländ­ischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette erkennen. „Es geht darum, eine klare unverwechs­elbare Marke zu schaffen.“Nicht zuletzt im Zusammenha­ng mit der Bewerbung für den Landeswett­bewerb „Naturparks­chau 2021“. Es soll laut einstimmig­em Beschluss der Verbandsve­rsammlung jetzt eine Arbeitsgru­ppe einberufen werden. Sie berät, auch gemeinsam mit den Niederländ­ern, über den neuen Namen. Die Entscheidu­ng könnte dann im Herbst fallen, wenn die Naturpark-Gremien tagen.

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