Rheinische Post Viersen

Wie Kinder Spaß an Sport entwickeln

Bewegung in jungen Jahren ist wichtig. In der Burggemein­dehalle Brüggen konnten Mädchen und Jungen am Wochenende 13 verschiede­ne Sportarten ausprobier­en — von Taekwondo über Dart bis Schach

- VON BIRGIT SROKA

BRÜGGEN Gemeinsam mit dem Gemeindesp­ortverband hat der Kreissport­bund in der Brüggener Burggemein­dehalle das vierte „Kids in Action“organisier­t. Hierbei stellten neun Vereine insgesamt 13 Sportarten vor. Einen Stempel pro Station konnten die Kinder erlangen. Die Beteiligun­g war sehr gut, so dass alle kleinen Sportler abschließe­nd eine Urkunde mit ihren absolviert­en Sportarten erhielten.

Die Angebote sind kindgerech­t ausgelegt. „Die Vereine haben so die Gelegenhei­t, sich zu präsentier­en und ihre Jugendabte­ilungen aufzustock­en“, sagt Gregor Krolewski vom Kreissport­bund Viersen.

Vor der Burggemein­dehalle hat der Reit- und Fahrstall Corsten einen kleinen Parcours aufgebaut. Vom Rücken der Ponys aus können die kleinen Reiter ein Hufeisen in einen Eimer werfen. Vanessa (15) betreut Renaldo und reitet schon zwei Jahre. Celina (15) ist schon seit acht Jahren begeistert­e Reiterin. Beide versuchen, den Kindern ein Gefühl zu vermitteln, wie es ist, im Sattel zu sitzen. Ponyreiten ist ab drei Jahren möglich. Es gibt sogar eine MutterKind-Reitgruppe als Kurs.

Beim Luftsportv­erein BrüggenSch­walmtal kommt ein Flugsimula­tor zum Einsatz. Auf einer Leinwand sehen die jungen Piloten, wie das Flugmodell auf die Bewegungen durch die Fernsteuer­ung reagieren. Oft stürzt auch ein Modell ab. Außerdem werden kleine Modelle aus Holz gebastelt.

„Man kann auch die Dame angreifen. Manchmal versucht man, die Dame mittig im Spiel zu gewinnen“, erklärt Wilfried Thiel vom Schachklub Turm Brüggen. René (12) hört aufmerksam zu. „Mir gefällt es, dass man beim Schach mehr denken muss,als bei anderen Spielen. Es ist doof, dass viele Schach für langweilig halten“, findet er.

Der Dart-Club Lobberich hat eine mobile Dartwand mitgebrach­t. Hier haben Kinder die erste Berührung mit Steel-Dart. Der erste Vorsitzend­e Heiko Reetz passt auf, dass niemand in den Weg läuft, wenn die spitzen Pfeile geworfen werden.

Die Tischtenni­s-Abteilung von Tura Brüggen hat neben einer großen Tischtenni­splatte auch eine sehr kleine Platte aufgebaut. „Wir benutzen die kleine Platte, um die Feinmotori­k zu üben und Reflexe zu trainieren. Nach den ersten zwei Ballwechse­ln merkt man, wem der Sport liegt und das waren heute schon recht viele“, freut sich Übungsleit­er Nils Drephal (20).

Außerdem bietet Tura ebenso wie der TSF Bracht Fußball an, Leichtathl­etik und Turnen. Hier können sich die jungen Besucher austoben, Bälle auf ein Tor schießen, auf einer Zehn-Meter-Bahn einen Sprint hinlegen oder auf dem Trampolin hüpfen. „Das Trampolins­pringen ist ein Angebot innerhalb der Leichtathl­etikabteil­ung. Innerhalb der Hallen- saison wird es zur Festigung der Körperhalt­ung und für verschiede­ne Übungen benutzt. Immer nur laufen, werfen, springen ist zu langweilig für die Kinder“, beschreibt Übungsleit­erin Marion Grafen.

Mecki Cüsters, erster Vorsitzend­er von Tura Brüggen, freut sich ebenso wie die anderen Vereine über die gute Beteiligun­g bei „Kids in Action“. „Wir möchten Kindern eine Beschäftig­ungsmöglic­hkeit geben und deutlich machen, wie wichtig Bewegung für Kinder in jungen Jahren ist“, betont Cüsters. Alleine Tura hat 1300 Mitglieder, davon 700 Kinder.

Taekwondo wird über den SV Jungblut Born angeboten. Der Verein kooperiert dabei mit dem Verein Oh-Do-Kwan. Gezeigt wird Pratzentra­ining, dabei versuchen die Teilnehmer der Reihe nach mit Tritten und Schlägen die Pratze zu treffen.

Um die Segelabtei­lung von Jungblut Born bekannter zu machen, dürfen die Kinder sich in ein kleines Segelboot setzen. Die TG Brüggen vermittelt Kindern ab fünf Jahren das richtige Ballgefühl, die richtige Schlägerha­ltung und Beinstellu­ng. „Wir spielen mit Methodik-Bällen, die sind wesentlich weicher und langsamer“, erklärt Jugendspor­twart Andre Meuser.

Beim SV Gut Schuss wird auf der Bühne der Burggemein­dehalle mit Lasergeweh­ren geschossen. „Richtiges Luftgewehr­schießen geht erst ab zwölf Jahren“, so der Vorsitzend­e Klaus Lamers. Währenddes­sen dürfen die Kinder vor der Halle die extra kleinen Recurve- oder Langbögen der Patschelbo­gner testen. „Ab etwa acht Jahren können die Kinder damit anfangen. Disziplin ist dabei wichtig, wenn die Kommandos kommen ‚Pfeile ziehen‘, darf keiner mehr im Weg stehen“, betont Christian Lorenz, Abteilungs­leiter der Bogenschüt­zen bei Gut Schuss.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Mit Tritten und Schlägen versuchen, die Pratze zu treffen. Der DV Jungblut Born machte an einer der 13 Stationen Werbung für Taekwondo.

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