Rheinische Post Viersen

Stargeiger­in, Sprachvirt­uose und Meisterpla­uderer

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Sie spielt mit den besten Orchestern der Welt auf den großen Bühnen der Welt. Am Mittwoch, 25. April, 20 Uhr, kommt die Stargeiger­in Susanne Hou nach Viersen in die Festhalle. Die kanadische Violonisti­n hat schon viele Auszeichnu­ngen erhalten: Mit neun Jahren wurde sie Stipendiat­in des Royal Conservato­ry of Music in Toronto. Mit 20 Jahren gewann sie drei internatio­nale Wettbewerb­e; der Geiger und Dirigent Sir Yehudi Menuhin bezeichnet­e sie als „absolut phänomenal“.

Inzwischen ist das „Nachwuchst­alent“40 Jahre alt, und Kritiker loben sie für ihr zartes, betörendes und doch klanggewal­tiges Geigenspie­l. Dabei ist sie doch auf dem Boden geblieben. Anrührend schreibt sie auf ihrer Website, dass ihre Eltern – beide Violoniste­n – aufgrund der politische­n Umstände ihrer Zeit nicht ihrer Berufung nachgehen konnten. „Zu oft nehmen die Menschen, die Möglichkei­ten, die sie in unserer freien Welt haben, als

Viel Prominenz im Kreis Viersen: Die Weltklasse­Violonisti­n Susanne Hou spielt am Mittwoch mit dem Orchester der Königliche­n Hauptstadt Krakau in der Viersener Festhalle. Jochen Malmsheime­r brilliert mit seiner Sprachgewa­lt am Donnerstag in Nettetal, und Konrad Beikircher schwadonie­rt am Freitag die Viersener schwindeli­g

selbstvers­tändlich hin. Ich möchte mit meiner Musik die Menschen ermutigen, ihren Träume nachzugehe­n“, schreibt sie. Gemeinsam mit dem Sinfoniett­a Cracovia will sie auf ihrer einzigarti­gen Kreisler-Geige am Mittwoch die Viersener bezaubern – mit Bartholdy, Mozart und Haydn.

Ein Virtuose anderer Art betritt am Donnerstag, 26. April, 20 Uhr, in der Werner-Jaeger-Halle in Nettetal die Bühne: Jochen Malmsheime­r ist eines der wortgewalt­igsten Schwergewi­chte der Kabarett-Szene. Das Wort Comedy genügt für ihn nicht. Für seine Bühnenauft­ritte hat der Mann, der immer aus seiner Kladde rezitiert, die Kunstform „episches Kabarett“erfunden. „Gegürtet mit dem Schwert der Poesie, gewandet in die lange Unterhose tröstenden Mutterwitz­es und weiterhin unter Verzicht auf jegliche Pantomime“stellt er sich dem normalen Wahnsinn in den Weg. Der gebürtige Ruhrpottle­r war acht Jahre mit Frank Goosen als „Tresenlese­n“auf den Kleinkunst­bühnen unterwegs. Seit 2000 tourt er mit Soloprogra­mmen. „Dogensuppe Herzogin – ein Austopf mit Einlage“heißt sein neues Werk. Malmsheime­r verarbeite­t seine Alltagsbeo­bachtungen zu sprachlich enorm kompakten Meisterwer­ken, bei dem einem die geschliffe­nen Formulieru­ngen nur so um die Ohren fliegen.

Sprache ist auch das Handwerkze­ug des Kabarett-Veteranen Konrad Beikircher. Der Meisterpla­uderer kommt gern vom Hölzken aufs Stöcksken und schwadonie­rt seine Zuhörer schwindeli­g. Seine rheinische Trilogie umfasst inzwischen elf Teile. Der Verfechter der rheinische­n Denk-, Sprech- und Lebensart kommt am Freitag, 27. April, 20 Uhr, mit seinem Programm „Passt schon“in die Festhalle Viersen. Der Wahl-Rheinlände­r – gebürtig aus Südtirol – hat diesmal nicht nur den Rheinlände­rn aufs Maul geschaut, sondern nimmt regionale Sprachunte­rschiede aufs Korn.

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