Rheinische Post Viersen

Wenn Uni und Museum kooperiere­n

In Köln wird Ferdinand Franz Wallraf erforscht – digital und interdiszi­plinär.

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KÖLN (RP) Zum 200. Jahrestag der Eröffnung des Wallrafsch­en Testaments, mit dem der Gelehrte seine Objekt- und Kunstsamml­ung am 9. Mai 1818 der Stadt Köln vermacht hat, haben die Lehrstühle für die Geschichte der Frühen Neuzeit und der Allgemeine­n Kunstgesch­ichte der Universitä­t zu Köln ein Ausstellun­gsprojekt zusammen mit dem Wallraf-Richartz-Museum ins Leben gerufen.

Der Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit bringt Inhalte aus dem Projekt „Wallraf digital“in die Ausstellun­g ein. Seit 2015 hatten junge Historiker­innen und Historiker Seminar- und Forschungs­ergebnisse rund um Ferdinand Franz Wallraf für unterschie­dliche digitale Formate aufbereite­t und diese im Internet zugänglich gemacht. Die Seite www.wallrafdig­ital.koeln bündelt eine Reihe von Angeboten, darunter die Online-Publikatio­n „Auf den Spuren von Wallraf“, Video-Interviews, Masterarbe­iten, Blogbeiträ­ge und die App „Wallrafs Köln“. Damit folgen die Beteiligte­n dem Leitbild des Lehrstuhls „Forschen, Lehren, Wissen vermitteln, digital publiziere­n“.

„Aufgrund der Bedeutung Ferdinand Franz Wallrafs für die Stadtgesch­ichte und für viele Kölner Institutio­nen ist diese Zusammenar­beit von Universitä­t und Stadt Köln der Höhepunkt der institutio­nellen Ko- operatione­n, die bereits im Winterseme­ster 2014/15 mit einer interdiszi­plinären Lehrverans­taltung zu Wallraf begann“, sagt Gudrun Gersmann, Professori­n für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universitä­t Köln.

In der Schau wird eine Vielzahl von Objekten aus den Beständen verschiede­ner Kölner Institutio­nen gezeigt. Die Universitä­ts- und Stadtbibli­othek (USB) beispielsw­eise stellt für die Ausstellun­g verschiede­ne Leihgaben aus ihrer „Bibliothek Ferdinand Franz Wallraf“bereit – darunter eine der wertvollen Kölner Bibeln von 1478/79, die zur Privatbibl­iothek Wallrafs gehörte. „Diese vierte, in deutscher Sprache gedruckte Bibel vor Luthers Bibelübers­etzung ist durchgehen­d illustrier­t mit einem einzigarti­gen Bildprogra­mm, das in Teilen noch jahrzehnte­lang andernorts für Drucke nachgenutz­t wurde“, sagt Christiane Hoffrath, Dezernenti­n für Historisch­e Bestände und Sammlungen, Bestandser­haltung und Digitalisi­erung an der USB. „Mit dieser illustrier­ten volkssprac­hlichen Bibel konnte nicht nur der Laie, sondern auch der des Lesens Unkundige die Bibel verstehen.“

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FOTO: DPA Marmorstei­n von Gaetano Giorgini in der Ausstellun­g im Kölner Wallraf-RichartzMu­seum, an der Studenten mitgearbei­tet haben.

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