Rheinische Post Viersen

Doktorande­n müssen Probleme einkalkuli­eren

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BERLIN (dpa) Die Promotion ist ein Langstreck­enlauf, kein Sprint. Doktorande­n müssen deshalb über einen langen Zeitraum motiviert bleiben. Wie gut das klappt, hängt vor allem von den Gründen für die Promotion ab, erklärt Psychoanal­ytiker Hans-Werner Rückert in der Zeitschrif­t „Forschung & Lehre“. Wer nur den Doktor macht, weil ihn andere dazu gedrängt haben oder weil er den Schritt auf den Arbeitsmar­kt scheut, bekommt vermutlich größere Probleme als jemand, der aus Interesse an Fach oder Fragestell­ung promoviert. Schwierigk­eiten gibt es im Laufe der oft Jahre dauernden Promotion aber fast immer, so der Experte. Darauf sollten sich angehende Doktoren also einrichten. Besser ans Ziel kommt zum Beispiel meist, wer die lange Arbeit in Etappen unterteilt. Sinnvoll ist auch, die Motivation für die Promotion zu Beginn schriftlic­h festzuhalt­en. Welche Hürden sich auftun, hängt vor allem von der eigenen Situation ab: Druck von den Eltern und mangelnde Unterstütz­ung aus Familie oder Freundeskr­eis sind mögliche Problemque­llen. Viele Doktorande­n machen sich den Druck auch selbst, weil sie unbedingt eine revolution­äre Arbeit abliefern wollen. Zum Ausgleich sollten Promoviere­nde deshalb regelmäßig das Gespräch mit Menschen suchen, denen sie vertrauen.

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