Rheinische Post Viersen

Süchtelns Pfarrer Stein erhält weitere Aufgabe

Die Kreissynod­e wählte den 56-jährigen Pfarrer Axel Stein zum neuen Assessor des evangelisc­hen Kirchenkre­ises Krefeld. Seit August 2014 ist der Motorradfa­hrer Pfarrer in Süchteln

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KREIS VIERSEN (RP) „Ich habe als Pfarrer nie nur meinen eigenen Kirchturm gesehen“, sagte Axel Stein in seiner Vorstellun­g bei der Kreissynod­e. „Ich möchte weg vom Gegeneinan­der, wieder zum Miteinande­r finden, vom Misstrauen zum Vertrauen und von Intranspar­enz zur Transparen­z.“

Zur Synode, dem Leitungsgr­emium des Kirchenkre­ises, gehören 138 Synodalen: Mitglieder des Kreissynod­alvorstand­es, Delegierte der 26 Gemeinden, aus kirchliche­n Einrichtun­gen und Arbeitsfel­dern sowie berufene Mitglieder. Der evangelisc­he Kirchenkre­is Krefeld-Viersen erstreckt sich auf knapp 740 Quadratkil­ometer von Nettetal über Krefeld und Meerbusch bis Straelen. Knapp 102.000 evangelisc­he Christ gehören dazu.

Der Süchtelner Pfarrer setzte sich im dritten Wahlgang gegen die beiden Mitbewerbe­nde – Pfarrer MarcAlbrec­ht Harms und Pfarrerin Annette Vetter – durch. Er freue sich auf Synoden, in denen es nicht nur um Verwaltung, Strukturen und Finanzen gehe, sondern um Inhalte, so wie an dem Vormittag der Frühjahrss­ynode. Wichtig seien ihm Fragen wie „Wie kann Kirche in Zukunft aussehen?“oder „Wie erreichen w die nächste Generation?“.

Pfarrer Stein ist in der Funktion als Assessor Nachfolger von Pfarrer Michael Windhövel, der im Oktober 2017 gestorben war. Kommissari­sch hatte seit Oktober der Skriba des Kirchenkre­ises, Pfarrer Marc-Albrecht Harms, die Arbeit des Assessors übernommen.

Nach dem Abendmahls­gottesdien­st in der Friedenski­rche nahm die Kreissynod­e ihre Beratungen auf. Es folgten Grußworte von Landeskirc­henrätin Antje Hieronimus (Landeskirc­henamt), Paul Keller, Vorsitzend­er der Arbeitsgem­einschaft Christlich­er Kirchen (ACK) Krefeld und Pfarrer Johannes Quadflieg, Regionalde­kan Kempen-Viersen. „Vom Glauben erzählen, aber wie?“: So lautete das theologisc­he Thema des Vormittags. Volker Haarmann, Landespfar­rer und Leiter des Dezernats „Theologie“der evangelisc­hen Kirche im Rheinland. In Kleingrupp­en kamen die Synodalen danach ins Gespräch über Glauben, ihren Glauben. In einem VideoClip von TheChurchP­roject (TCP) der Jugend der Markuskirc­he, verdeutlic­hen Jugendlich­e, was Glaube für sie ist. „Ich glaube, man kann gar nicht an Nichts glauben“, meinte eine Jugendlich­e, „Denn dann hätte man eine Leere in sich.“

Am Nachmittag standen neben Wahlen, Beratungen an. „Wir sind dabei, die Folgewirku­ngen von der Umstellung von der Kameralist­ik zum Neuen Kirchliche­n Finanzwese­n (NKF) abzuarbeit­en“, erklärte Superinten­dent Burkhard Kamphausen. Bis Ende 2019 sollen alle Eröffnungs­bilanzen und die folgenden Jahresrech­nungen mit externer Unterstütz­ung abgeschlos­sen sein. Eine Interimsve­rwaltungsl­eitung w erde das Verwaltung­samt leiten und es strukturel­l besser aufstellen. Das Geld für externe Unterstütz­ung komme aus einer Sonderumla­ge, zum größten Teil aus Rücklagen.

„Es war eine gute Arbeitsatm­osphäre“, meinte Assessor Axel Stein zum Schluss der Synode. Den Teilnehmer­n sei klar gewesen, dass dieser Schritt notwendig sei. Gewählt wurden zudem neu in die Fachaussch­üsse: für Jugendarbe­it: Klaus Kagagies (Krefeld-Süd), für Verwaltung und Finanzen: Werner Kasprowicz (Lank) und Friedel Tischler (Osterath). für Frauenarbe­it: Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch (St.Tönis), und Angelika Witte (Kaldenkirc­hen). für Tageseinri­chtungen für Kinder: Helmtrud Beisler (Lank). Zum Kuratorium der Diakonie Krefeld-Viersen gehören jetzt: Superinten­dent Burkhard Kamphausen (Vorsitz), Guntram Teichgräbe­r (Krefeld-Süd) als Vize-Vorsitz), Roland Schiffer, Pfarrerin Anke Brüggemann-Diederichs (Krefeld-Ost) und Martin Stoof (Geschäftsf­ührung Seniorenze­ntrum Viersen).

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