Herrschaftsantritt vom „Alten Fritz“
Konflikte mit seinem Vater hatten die Jugend von Kronprinz Friedrich, dem ältesten Sohn von Friedrich Wilhelms I., geprägt. 1730 hatte er vergeblich versucht, aus der Obhut seines strengen Vaters zu fliehen – der hatte daraufhin den engsten Vertrauten seines Sohnes, Hans Hermann von Katte, vor den Augen Friedrichs hinrichten lassen. Es war daher keine Überraschung, dass Friedrich auch nach seinem Herrschaftsantritt am 31. Mai 1740 die Opposition gegen den Vater beibehielt. Zu diesem hatte er nicht nur persönlich im Gegensatz gestanden, sondern auch in politischen Fragen. So begann Friedrich II. früh mit Reformen. Zu den ersten Veränderungen gehörte die Abschaffung der Folter, die er wie viele seiner Zeitgenossen als Barbarei empfand. Auch in anderen Fragen vertrat der König eine Form des aufgeklärten Absolutismus, er nannte sich selbst den „ersten Diener des Staates“, erlaubte eine zumindest eingeschränkte Pressefreiheit und baute das Bildungssystem aus. Zugleich förderte er die Künste, eine seiner ers- ten Baumaßnahmen betraf die Oper Unter den Linden in Berlin. Mit dem Philosophen Voltaire stand er in engem Kontakt. Unter Friedrich dem Großen, den das Volk in seinen letzten Jahren liebevoll den „Alten Fritz“nannte, wurde Preußen zu einer der fünf Großmächte Europas. Da er kinderlos blieb, folgte ihm nach seinem Tod 1786 sein Neffe Friedrich Wilhelm II. auf den Thron.