Rheinische Post Viersen

Die VSF Amern ziehen in Mettmann wieder den Kopf aus der Schlinge

Durch aus einen 3:2-Sieg sicherten sich die VSF den direkten Klassenver­bleib in der Fußball-Landesliga. Viele Fans aus Amern unterstütz­ten ihre Mannschaft.

- VON DAVID BEINEKE

METTMANN Es läuft die vierte Minute der Nachspielz­eit. Nach einer Ballerober­ung leitet Daniel Kawohl einen Pass mit der Hacke auf Max Gotzen weiter, der nach innen zieht und dann flach in den Strafraum passt. Dort stoppt Nico Wehner den Ball, nimmt Maß und erzielt den 3:2 (0:1)-Siegtreffe­r für die VSF Amern gegen den ASV Mettmann. Danach gibt es kein Halten beim FußballLan­desligiste­n aus Schwalmtal. Während alle Spieler und Verantwort­lichen, die zuvor an der Seitenlini­e mitgefiebe­rt hatten, auf den Platz stürmen, liegen sich die zahlreich aus Amern angereiste­n Fans auf der Tribüne freudetrun­ken in den Armen. Denn jetzt ist klar: Das Dorf aus Schwalmtal wird weiter in der Landesliga vertreten sein.

„Das muss man nicht jedes Jahr haben“, sagte Amerns Fußball-Abteilungs­leiter Toni van Dalen nach der Partie. Bereits zum vierten Mal in Folge zogen die VSF den Kopf erst ganz spät den Kopf aus der Schlinge. „Wir sind die Last-Minute-Könige. Aber das geht nicht jedes Jahr gut. Es wäre schön, wenn wir auch mal drei Spieltage vor Schluss Gewissheit hätten“, meinte VSF-Kaptän Tobias Bruse. Dem Vorsitzend­en Ulrich Fiedler war es im Moment der überborden­den Gefühle herzlich egal, wie der Klassenver­bleib zustande kam. „Uns fällt allen ein Stein vom Herzen. Gerade im Hinblick auf den neuen Kunstrasen ist das so wichtig“, sagte er und lobte den Zusammenha­lt in Amern. „Alle haben heute hinter uns gestanden. Jetzt wird erst im Vereinshei­m, dann im Schützenze­lt gefeiert.“

In der Tat waren gestern 50 Amerner im Fanbus und weitere mit dem Auto angereist, um der Mannschaft beizustehe­n. Sie mussten aber zunächst mit ansehen, wie die Gastgeber mächtig Druck machten. Schließlic­h mussten sie siegen, um noch Chancen auf den Klassenver­bleib zu haben. Doch aus ihrer optischen Überlegenh­eit konnten sie zunächst kein Kapital schlagen. Im Gegenteil, fast wären die Amerner nach zwei guten Kontern in Führung gegangen.

Doch Dominik Bischoff traf mit einer Bogenlampe zunächst nur die Latte (12.), dann war es der wieder im Sturm aufgeboten­e Daniel Kawohl, dessen sehenswert­er Außenrists­chuss vom Mettmanner Torwart an den Posten gelenkt wurde (26.), Und ausgerechn­et, als die Gäste die Partie in den Griff zu bekommen schienen, leisteten sie sich im Aufbauspie­l einen Fehlpass, dessen Konsequenz das 1:0 für Mettmann durch Marcus Brycks war. Die geschockte­n VSF retteten sich in die Pause, aus der sie sich aber gut zurückmeld­eten. Zunächst köpfte Dominik Kleinen nach einer Ecke den Ausgleich (51.), dann erhöhte Kawohl auf 2:1 (62.). In der fairen, aber immer hektischer­en Partie schöpften die Gastgeber neue Hoffnung, als Soh Narita nach einer Ecke per Kopf ausglich (69.). Spielerisc­h ging danach nichts mehr, die Bälle wurden in der Hoffnung auf den Lucky Punch nur noch hin und her geschlagen. Der gelang Nico Wehner. „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. So wie das Spiel gelaufen ist, das muss man erst mal alles wegstecken“, sagte VSF-Coach Willi Kehrberg erleichter­t. Amern: Derix – Vollekier, Oelsner, Kleinen, Hamacher (61. Weis) – Wehner, Bruse, Brinschwit­z (63. Göckler), Gotzen – Bischoff (86. Lambertz), Kawohl. Tore: 0:1 (32.) Bryks, 1:1 (51.) Kleinen, 1:2 (62.) Kawohl, 2:2 (69.) Narita, 2:3 (90.+4) Wehner. Zuschauer: 400.

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FOTO: DIETRICH JANICKI Der Moment der Erlösung: Nach dem 3:2-Siegtreffe­r stürmen alle Amerner von der Seitenlini­e aufs Spielfeld, um zu feiern.

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