Die VSF Amern ziehen in Mettmann wieder den Kopf aus der Schlinge
Durch aus einen 3:2-Sieg sicherten sich die VSF den direkten Klassenverbleib in der Fußball-Landesliga. Viele Fans aus Amern unterstützten ihre Mannschaft.
METTMANN Es läuft die vierte Minute der Nachspielzeit. Nach einer Balleroberung leitet Daniel Kawohl einen Pass mit der Hacke auf Max Gotzen weiter, der nach innen zieht und dann flach in den Strafraum passt. Dort stoppt Nico Wehner den Ball, nimmt Maß und erzielt den 3:2 (0:1)-Siegtreffer für die VSF Amern gegen den ASV Mettmann. Danach gibt es kein Halten beim FußballLandesligisten aus Schwalmtal. Während alle Spieler und Verantwortlichen, die zuvor an der Seitenlinie mitgefiebert hatten, auf den Platz stürmen, liegen sich die zahlreich aus Amern angereisten Fans auf der Tribüne freudetrunken in den Armen. Denn jetzt ist klar: Das Dorf aus Schwalmtal wird weiter in der Landesliga vertreten sein.
„Das muss man nicht jedes Jahr haben“, sagte Amerns Fußball-Abteilungsleiter Toni van Dalen nach der Partie. Bereits zum vierten Mal in Folge zogen die VSF den Kopf erst ganz spät den Kopf aus der Schlinge. „Wir sind die Last-Minute-Könige. Aber das geht nicht jedes Jahr gut. Es wäre schön, wenn wir auch mal drei Spieltage vor Schluss Gewissheit hätten“, meinte VSF-Kaptän Tobias Bruse. Dem Vorsitzenden Ulrich Fiedler war es im Moment der überbordenden Gefühle herzlich egal, wie der Klassenverbleib zustande kam. „Uns fällt allen ein Stein vom Herzen. Gerade im Hinblick auf den neuen Kunstrasen ist das so wichtig“, sagte er und lobte den Zusammenhalt in Amern. „Alle haben heute hinter uns gestanden. Jetzt wird erst im Vereinsheim, dann im Schützenzelt gefeiert.“
In der Tat waren gestern 50 Amerner im Fanbus und weitere mit dem Auto angereist, um der Mannschaft beizustehen. Sie mussten aber zunächst mit ansehen, wie die Gastgeber mächtig Druck machten. Schließlich mussten sie siegen, um noch Chancen auf den Klassenverbleib zu haben. Doch aus ihrer optischen Überlegenheit konnten sie zunächst kein Kapital schlagen. Im Gegenteil, fast wären die Amerner nach zwei guten Kontern in Führung gegangen.
Doch Dominik Bischoff traf mit einer Bogenlampe zunächst nur die Latte (12.), dann war es der wieder im Sturm aufgebotene Daniel Kawohl, dessen sehenswerter Außenristschuss vom Mettmanner Torwart an den Posten gelenkt wurde (26.), Und ausgerechnet, als die Gäste die Partie in den Griff zu bekommen schienen, leisteten sie sich im Aufbauspiel einen Fehlpass, dessen Konsequenz das 1:0 für Mettmann durch Marcus Brycks war. Die geschockten VSF retteten sich in die Pause, aus der sie sich aber gut zurückmeldeten. Zunächst köpfte Dominik Kleinen nach einer Ecke den Ausgleich (51.), dann erhöhte Kawohl auf 2:1 (62.). In der fairen, aber immer hektischeren Partie schöpften die Gastgeber neue Hoffnung, als Soh Narita nach einer Ecke per Kopf ausglich (69.). Spielerisch ging danach nichts mehr, die Bälle wurden in der Hoffnung auf den Lucky Punch nur noch hin und her geschlagen. Der gelang Nico Wehner. „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. So wie das Spiel gelaufen ist, das muss man erst mal alles wegstecken“, sagte VSF-Coach Willi Kehrberg erleichtert. Amern: Derix – Vollekier, Oelsner, Kleinen, Hamacher (61. Weis) – Wehner, Bruse, Brinschwitz (63. Göckler), Gotzen – Bischoff (86. Lambertz), Kawohl. Tore: 0:1 (32.) Bryks, 1:1 (51.) Kleinen, 1:2 (62.) Kawohl, 2:2 (69.) Narita, 2:3 (90.+4) Wehner. Zuschauer: 400.