Baubeginn für die „Halle des Volkes“
Die „Große Halle“sollte noch in zehntausend Jahren Bestand haben - davon träumte Adolf Hitler, als er gemeinsam mit seinem Architekten Albert Speer die Pläne für ein Bauwerk entwarf, das alle vom Menschen bisher errichteten Gebäude übertreffen sollte. Hitler nannte die „Große Halle“auch „Halle des Volkes“, aber das Volk hatte in den Plänen nur einen einzigen Zweck: Es sollte von der in Stein gegossenen Machtdemonstration überwältigt werden. 150.000 bis 180.000 Menschen sollten bei Veranstaltungen ihrem Führer zujubeln. Das war eine so große Menschenmenge, dass Architekt Speer sich bereits Sorgen machte, ob der Atem all dieser Personen an der Decke kondensieren und als Regen wieder herabfallen könnte. Mit 320 Metern Höhe wäre das Bauwerk der größte Kuppelbau der Welt geworden. Doch es wurde nie fertiggestellt. Am 23. Juni 1938 begannen zwar die ersten Vorbereitungen, unter anderem wurden Tausende Wohnungen enteignet, geräumt und abgerissen und die Umleitung der Spree in Angriff genommen. Aber mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Arbeiten gestoppt. Der Riesenbau hätte wohl im Spreebogen gar keinen ausreichend stabilen Baugrund gehabt – entsprechende Untersuchungen hatten eine Weile gedauert, die Ergebnisse lagen erst nach Kriegsende vor. Da wurde Hitlers „Halle des Volkes“aber in Berlin ohnehin nicht mehr benötigt.