Investiturstreit: Heinrichs Gegenpapst Clemens III.
Schon 1076 hatte Papst Gregor VII. während des Investiturstreits zum ersten Mal den Kirchenbann über Heinrich IV. (Foto) verhängt. Wegen des Banns drohten wichtige Unterstützer Heinrichs damit, sich von ihm abzuwenden. Durch den spektakulären Gang nach Canossa konnte der König den Kirchenbann noch einmal aufheben. Doch der Investiturstreit, der Konflikt um die Frage, wer die Macht hatte, kirchliche Ämter zu besetzen, endete damit nicht. 1080 spitzte sich die Sache erneut zu. Heinrich hatte in seinem Reich auch durch den Gang nach Canossa an Macht verloren, ein Gegenkönig war aufgestellt worden. Heinrich verlangte vom Papst, den Gegner zu bannen, ansonsten drohte er indirekt mit der Absetzung. Gregor reagierte prompt: Er bannte Heinrich ein weiteres Mal. Heinrich ließ Gregor daraufhin auf der Synode von Brixen absetzen und am 25. Juni 1080 einen neuen Papst wählen: Clemens III., vorher Erzbischof von Ravenna. Heinrich suchte nun gemeinsam mit „seinem“Papst die militärische Auseinandersetzung. Zunächst kämpfte er gegen seinen Gegenkönig, danach zog er gegen Rom, welches er 1083 eroberte. 1084 wurde Clemens III. inthronisiert, im Gegenzug krönte er Heinrich IV. zum Kaiser. Gregor musste Rom verlassen. Es sollte noch Jahre dauern, bis der Investiturstreit 1122 mit dem Wormser Konkordat beigelegt werden konnte.