Anschlag auf die Sommerspiele von Atlanta
DieVergabe der Olympischen Sommerspiele 1996 an die amerikanische Stadt Atlanta war umstritten gewesen: Viele hatten sich gewünscht, dass die Spiele 100 Jahre nach ihrer Wiederbelebung wieder nach Athen zurückkehren würden. Doch Atlanta hatte den Zuschlag bekommen, und die Stadt hatte ein fröhliches Sportfest organisiert. Muhammad Ali entzündete zur Eröffnung das Olympische Feuer. Und auch außerhalb der Arena wurde gefeiert – vor allem im Centennial Park, zentral in der Stadt gelegen. Doch am 27. Juli 1996 wurde diese bunte Party-Meile zum Ziel eines Bombenangriffs. Der christliche Fundamentalist Eric Rudolph wollte gegen Abtreibungen protestieren und hatte einen Sprengsatz mit Nägeln gebastelt. Obwohl die Bombe entdeckt wurde und die Evakuierung bereits begonnen hatte, glückte der Anschlag: Zwei Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt. Der Wachmann Richard Jewell wurde drei Tage lang als Held gefeiert – er hatte die Evakuierung angeordnet. Dann wurde er selbst verdächtigt. Es begann eine Hetzkampagne: Jewell habe sich als Held aufspielen wollen und die Bombe selbst gelegt, hieß es. Vollständig rehabilitiert war der Wachmann erst 2003: Da gestand Rudolph, der wegen anderer Vergehen festgenommen worden war, die Tat. In den Jahren dazwischen hatte er weitere Anschläge verübt, unter anderem auf Abtreibungskliniken.