Rheinische Post Viersen

20-Millionen-Zusage für schnelles Internet

Gerade in ländlichen Gebieten wie dem Kreis Viersen lohnt sich der Breitbanda­usbau für Telekommun­ikationsan­bieter nicht überall. Jetzt ist klar: Dank Fördergeld­ern muss kein Haushalt im Kreis unversorgt bleiben.

- VON MARTIN RÖSE

KREIS VIERSEN Die Bewohner von 4000 Haushalten im Kreis Viersen können aufatmen – auch sie werden Anschluss ans schnelle Internet erhalten, wenn sie denn wollen. Der Kreis Viersen hat als erster Antragstel­ler einen Förderbesc­heid aus dem aktuellen Bundesförd­erprogramm zum Breitbanda­usbau erhalten. 20 Millionen Euro investiert der Bund für den Ausbau mit Gigabit-Leitungen im Kreis Viersen, heißt es in der Zusage.

„Ein Anschluss an die Breitbandv­ersorgung ist entscheide­nder Faktor dafür, dass unsere Familien und Firmen im Kreis technisch Schritt halten können“, sagt Landrat Andreas Coenen (CDU). „Schnelles Internet ist ein wichtiger Standortfa­ktor. Deshalb war mir eine gute, punktgenau­e Vorbereitu­ng sehr wichtig, und ich freue mich sehr, dass uns dies gelungen ist und wir bei dieser Runde des Förderprog­ramms ganz vorne mit dabei sind.“Den entspreche­nden Förderantr­ag hatte der Kreis direkt nach Veröffentl­ichung des Förderaufr­ufs gestellt. Damit hat der Kreis wie schon vorher angekündig­t jetzt die europaweit­e Ausschreib­ung starten können. Sie wird voraussich­tlich ab Freitag auf den einschlägi­gen Breitbandp­ortalen und auf der Internetse­ite des Kreises einsehbar sein.

Das

Fördergram­m programm soll den Breitbanda­nschluss unterverso­rgter Adressen auch dort ermögliche­n, wo er sich für die Netzbetrei­ber wirtschaft­lich nicht rechnet. Das trifft im Kreisgebie­t auf rund 4000 Anschrifte­n zu. Sie werden mit neuer Infrastruk­tur im Gigabit-Bereich ausgebaut. Gefördert werden dürfen nur Adressen In den rot markierten Gebieten liegt die Versorgung­sgeschwind­igkeit derzeit unter 30 Mbit pro Sekunde. Bis Ende des Jahres 2020 soll sie bei mindestens 1000 Mbit pro Sekunde liegen. mit einer Versorgung­sgeschwind­igkeit unter 30 Mbit pro Sekunde. Kritiker des Programms bemängeln, dass eine Internetge­schwindigk­eit von 30 Mbit schon in naher Zukunft nicht mehr ausreichen wird – es also doch zu „weißen Flecken“auf der Landkarte kommen kann.

Billig ist der Ausbau nicht: Insgesamt rund 40 Millionen Euro soll der Anschluss der 4000 Adressen kosten – macht pro Anschluss rund 10.000 Euro aus. „Der Breitband-Ausbau wird aber nicht nur den direkt geförderte­n Anschrifte­n zugute kommen“, betont Kreissprec­her Markus Wöhrl. „Denn die unterverso­rgten Gebiete sind quer im Kreisgebie­t verteilt. Damit verbessert der Ausbau indirekt auch die Versorgung benachbart­er Gebiete und bietet zudem beste Voraussetz­ungen mit Blick auf die kommende 5G-Mobilfunkt­echnologie und die hierfür erforderli­che Gigabit-Infrastruk­tur.“

Die nach Abzug der 20-Millionen-Euro-Förderung des Bundes übrigbleib­enden 20 Millionen Euro sollen zu großen Teilen ebenfalls durch Fördergeld­er gedeckt werden. Sebastian Cüsters, Breitbandk­oordinator des Kreises Viersen,

hat bereits einen Förderantr­ag auf Landesmitt­el zur Kofinanzie­rung des Breitbanda­usbaus gestellt. Sobald der Bund seine Förderzusa­ge über 50 Prozent der Investitio­nskosten gegeben hat, kann beim Land die Förderung weiterer 40 Prozent beantragt werden. Zehn Prozent müssen die Städte und Gemeinden selbst tragen. Allerdings gibt’s da eine Ausnahme für Kommunen, die sich aktuell in der Haushaltss­icherung befinden. Für sie übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen den Eigenantei­l.

Bis tatsächlic­h die 4000 unterverso­rgten Haushalte Zugang zum schnellen Internet haben, wird noch ein bisschen Wasser die Niers herabfließ­en: Laut Ausschreib­ungsunterl­agen soll der Ausbau bis Ende des Jahres 2020 abgeschlos­sen sein.

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QUELLE: KREIS VIERSEN

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