Rettungswache: Kreis plant neues Gutachten
Darin sollen auch die Bedenken der Kommunen aufgenommen werden. Die Stadt will ihre Dependancen nicht aufgeben.
NETTETAL (emy) Die Stadt bleibt bei ihrem Standpunkt, die Errichtung einer Rettungswache in Gier abzulehnen. Dies beschlossen die Mitglieder im Ausschuss für Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Verkehr am Dienstagabend. In der Sommerpause hatten sie das 203 Seiten starke „Sachverständigengutachten zur rettungsdienstlichen Bedarfsplanung von Rettungswachenstandorten und der Fahrzeugvorhaltung im Kreis Viersen“durchgearbeitet.
Auf Einladung des Kreises Viersen habe es ein Gespräch gegeben, nach dem der Kreis ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben habe, berichtete Kämmerer und Ordnungsdezernent Norbert Müller. Darin sollen die Belange der Kommunen berücksichtigt werden. Danach sollen auch die Kostenträger einbezogen werden. „Wir haben einen geltenden Rettungsdienst-Bedarfsplan, die Zeit drängt nicht“, sagte Müller.
Die Stadt hält an den beiden Rettungswache-Standorten in Lobberich und Kaldenkirchen fest: „Die vorgeschriebene Hilfsfrist wird im Einsatzbereich Nettetal und Bracht eingehalten, sodass keine Notwendigkeit für eine Veränderung gesehen wird.“Das neue Gutachten soll nach dem Wunsch der Verwaltung die Stationierung eines dritten Rettungswagens in Kaldenkirchen berücksichtigen.
Von Bieth aus seien alle Punkte des Stadtgebietes, in Bracht und auch in Boisheim, das nun dazu genommen wird, innerhalb der vorgegebenen Frist erreichbar, ergab das erste Gutachten. Das bezweifeln die Nettetaler. Sie meinen, der Gutachter habe die Bahnschranke an der Biether Straße nicht ausreichend beachtet – und dass die Kosten einer zentralen Rettungswache durch die Krankenkassen anerkannt würden. „Auch Grefrath hat Bedenken geäußert“, sagte Müller.
Die Kreisverwaltung ließ eine Anfrage zu dem Inhalt des neuen Gutachtens am Mittwoch unbeantwortet.