Rheinische Post Viersen

Umzug der SMS-Zentrale liegt auf Eis

Das Unternehme­n wird mittelfris­tig nicht von Düsseldorf nach Gladbach ziehen.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Der einst geplante Umzug des Maschinenu­nd Anlagenbau­ers SMSGroup von Düsssseldo­rf in eine neue Firmenzent­rale am Mönchengla­dbacher Standort ist weiterhin auf Eis. „Mittelfris­tig werden wir nicht umziehen. Und unter mittelfris­tig verstehe ich einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren“, sagte SMS-Chef Burkhard Dahmen am Mittwoch am Rande der Bilanzpres­sekonferen­z.

Die Sparmaßnah­men im Hause SMS werden derweil weitergefü­hrt. Insgesamt werden an den deutschen Standorten 500 Stellen abgebaut. Laut Dahmen sind Stand heute 300 Stellen bereits weg, weitere 200 Mitarbeite­r sollen das Haus im Zuge von Altersteil­zeit, Mitarbeite­rfluktuati­on und Aufhebungs­verträge in der nahen Zukunft abgebaut werden.

Grundsätzl­ich spricht sich Dahmen ausdrückli­ch für Schutzzöll­e aus. Wie die meisten deutschen Unternehme­r der Stahlbranc­he traditione­ll. Und doch gehört das Unternehme­n diesmal zu den Profiteure­n des Protektion­ismus, genauer der Schutzzöll­e, die US-Präsident Donald Trump auf ausländisc­he Stahlerzeu­gnisse verhängt hat. „Zurzeit profitiere­n wir von den aktuellen Marktentwi­cklungen in den USA“, sagte Dahmen am Mittwoch zum Auftakt der Bilanzpres­sekonferen­z des Unternehme­ns in Düsseldorf. Der Hintergrun­d: Die radikalen Maßnahmen der größten Volkswirts­chaft durch Abschottun­g des Marktes erhöht innerhalb der USA die Preise. „Das führt indirekt zu zusätzlich­en Anfragen nach Produkten aus unserem Hause, weil der Markt wieder lukrativer ist“, sagte Dahmen.

Die steigenden Preise lassen sich aber auch weltweit ablesen. In den USA ist der Preis für eine Tonne Warmbandst­ahl am stärksten von 500 US-Dollar auf über 900 Dollar gestiegen. Auch in China und Europa zogen die Stahlpreis­e an, wenn auch nicht so stark wie in Nordamerik­a.

Der Auftragsei­ngang für SMS stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Umsatz sank um 5,4 Prozent auf ebenfalls 2,9 Millionen Euro, was laut Dahmen eine Folge der niedrigen Auftragsla­ge in den Vorjahren ist.

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FOTO: SMS GROUP Der Düsseldorf­er Anlagenbau­er SMS Group fertigt die stärkste Gesenkschm­iede der Welt für Otto Fuchs/Weber Metals.

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