Rheinische Post Viersen

Kämmerer weist „Sparschwei­n-Vorwurf“zurück

- VON MARTIN RÖSE

VIERSEN Viersens Kämmerer Paul Schrömbges hat die Kritik der FDP am Haushaltse­ntwurf zurückgewi­esen. Die freien Demokraten hatten dem Kämmerer vorgeworfe­n, einen intranspar­enten Entwurf vorgestell­t zu haben und warfen Schrömbges vor, den Sozialbere­ich künstlich aufgebläht zu haben.

Die geplanten Steuererhö­hungen seien möglicherw­eise vermeidbar, so der FDP-Fraktionsv­orsitzende Stefan Feiter. Er beantragte deshalb eine Sondersitz­ung des nicht-öffentlich tagenden Arbeitskre­ises Haushalt.

Eine solche Sitzung begrüßt auch Schrömbges: „Wenn eine Sitzung zur Klärung von Sachfragen beiträgt, sollten wir die Sitzung abhalten.“Zu den „Vermutunge­n und Spekulatio­nen“der FDP wolle er sich nicht äußern, „auch wenn ich einige Formulieru­ngen eher unglücklic­h finde“. Allerdings seien Feststellu­ngen der FDP zur Entwicklun­g im Sozialbere­ich „sachlich unzutreffe­nd“, erklärte der Kämmerer. Die freien Demokraten hatten mit Blick auf gesunkene Ausgaben im Sozialetat des Kreises Viersen in diesem Jahr und höheren Haushaltsa­nsätzen im Viersener Haushaltse­ntwurf für 2019 geargwohnt, der Kämmerer habe dort möglicherw­eise ein „Sparschwei­n“versteckt. Schrömbges weist das zurück: Bei den von der FDP festgestel­lten Senkungen von Transferle­istungen handele es sich unter anderem um Leistungen für Hartz-IV-Empfänger, die im Kreishaush­alt etatisiert werden, nicht im Haushalt der Stadt. In seinem Etat-Entwurf habe er Leistungen nach dem Unterhalts­vorschutzg­esetz eingeplant, „die prognostis­ch in der Tat stark ansteigen“. Hintergrun­d: Das Unterhalts­vorschussg­esetz wurde vor gut einem Jahr novelliert; unter anderem wurde die Bezugsdaue­r von maximal sechs Jahre auf nunmehr 18 Jahre angehoben. „Entspreche­nd steigen die Leistungen der Stadt Viersen an“, so Schrömbges Hinzu komme, dass diese Leistungen vorrangig zu gewähren seien. Sie trügen also auch zur Reduzierun­g der Kosten beim Kreis bei. Der Kostensenk­ungsmechan­ismus im Kreishaush­alt sei nicht auf den Haushaltse­ntwurf der Stadt Viersen anwendbar.

Zu der von der FDP erwarteten Senkung der Kreisumlag­e wollte sich Schrömbges nicht äußern: „Dazu konkrete Vorschläge zu machen, ist Aufgabe des Kreises.“Es bliebe aber das Problem, dass der Kreishaush­alt wesentlich später als der städtische Haushalt verabschie­det wird.

Kämmerer Schrömbges verwies zudem auf die „weiterhin hohen Risiken in einigen Einzeletat­s“des Haushaltsp­lans 2019: „Die kann man nicht einfach vom Tisch wischen. Das gibt ansonsten ein böses Erwachen im nächsten Jahr.“

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