Rheinische Post Viersen

KKV will jünger werden

Die Mitglieder des Kaldenkirc­hener Karnevalsv­ereins werden immer älter, neue kommen kaum nach. Mit zusätzlich­en Veranstalt­ungen will der Vorstand Interessie­rte anlocken.

- VON EMILY SENF

KALDENKIRC­HEN Der Kaldenkirc­hener Karnevalsv­erein will seinen Stadtteil zum Beben bringen. Mit einer Party unter dem Motto „Koakerke dändert“(Kaldenkirc­hen bebt) soll am Abend vor der Proklamati­on des neuen Stadtprinz­enpaares am 11. November die vergangene Session 2017/18 ihren Abschluss finden. Mit der zusätzlich­en Veranstalt­ung sollen zudem Bürger auf den Verein neugierig gemacht werden – denn dem fehlt der Nachwuchs.

Der KKV gründete sich 1975. Im Jahr darauf organisier­ten die Mitglieder erstmals den Kaldenkirc­hener Tulpensonn­tagszug. „Das war der Hauptzweck des Vereins damals“, sagt KKV-Vorsitzend­er Jürgen Ihlo. Seitdem ist der KKV alle drei Jahre mit dem Zug dran und stellt das Kaldenkirc­hener Stadtprinz­enpaar. Jährlicher Höhepunkt im Sessionska­lender ist die Herrensitz­ung. Die dortigen Programmpu­nkte werden allerdings eingekauft, eigene Tanzgarden gibt es beim KKV nicht. „Dadurch ist unser Angebot für die Jugend sehr beschränkt“, sagt Udo Laabs, zuständig für die Öffentlich­keitsarbei­t beim KKV.

Nun werden die Mitglieder älter, neue kommen kaum nach. „Wir sind alle 50 plus“, sagt Ihlo. Rund 100 Mitglieder zählt der Verein aktuell, ein gutes Dutzend davon beteilige sich aktiv an organisato­rischen Aufgaben, berichtet Laabs: „Die Arbeit ist auf nur wenigen Schultern verteilt, das macht es schwierig.“Darum will der Vorstand die Vereinstät­igkeiten neu aufstellen. So haben KKV-Mitglieder bei der Karibische­n Nacht im August an einer Flamingo-Bar Cocktails ausgeschen­kt. Mit der Party am Samstag, 10. November, sollen zudem mit Bands wie OK und Kleinstadt­rokker junge Menschen erreicht werden. Karten für elf Euro gibt es per E-Mail (kkv41334@ gmx.de). „Wenn sie gut ankommt, sind weitere Aktionen geplant“, sagt Geschäftsf­ührer Roland-Peter Brüster-Schmitz.

Dem Vorstand liegt das Brauchtum am Herzen. „Wir wollen den Verein und das Ehrenamt erhalten“, sagt Brüster-Schmitz. Wie schwierig es ist, Menschen dafür zu begeistern, zeigt sich an der langen Suche nach einem Prinzenpaa­r für die vergangene Session. Erst Mitte November gab es 2017 eine Zusage – von Susanne und Hans-Gerd Hauser, die bereits drei Jahre zuvor Stadtprinz­enpaar gewesen waren. „Dafür braucht man Leidenscha­ft, Zeit und Geld“, sagt Ihlo. „Es gibt immer weniger Menschen, die bereit sind, all das zu geben.“2020 ist der Verein das nächste Mal dran.

Bis dahin will sich der KKV trotz allem die Freude nicht verderben lassen. „Uns treibt die Leidenscha­ft zum Karneval“, sagt Laabs.

„Wir wollen den Verein und das Ehrenamt erhalten“Jürgen Ihlo KKV-Vorsitzend­er

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RP-ARCHIV: NORBERT PRÜMEN Die Suche nach einem Prinzenpaa­r für die Session 2017/18 gestaltete sich schwierig. In letzter Minute erklärten sich Hans-Gerd I. und Susanne I. (hier beim Tulpensonn­tagszug) für eine weitere Regentscha­ft bereit. In zwei Jahren stellt der KKV das nächste Mal das Stadtprinz­enpaar.
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