Rheinische Post Viersen

Zwischen Arbeit und Ruhestand

In St. Hubert fand das Gründungst­reffen für die zweite ZWAR-Gruppe statt. Das Interesse der St. Huberter Bürger war groß.

- VON BIANCA TREFFER

ST. HUBERT „Es ist einfach nur super, wie viele Menschen gekommen sind und ein Interesse daran habe, eine zweite ZWAR-Gruppe ins Leben zur rufen“, sagt Nadja Kleine von der städtische­n Seniorenpf­legeberatu­ng. Über 120 Bürger der Gemeinde wollen an der Gründung von ZWAR teilnehmen, wobei dieser vier Buchstaben für „Zwischen Arbeit und Ruhestand“stehen. Es handelt sich um ein soziales Netzwerk für Menschen ab 55 Jahren, das den Ausgangspu­nkt für gemeinsame Freizeitak­tivitäten darstellt.

Vor 16 Jahren gründete sich bereits die erste ZWAR-Gruppe in St. Hubert, nun soll Nummer zwei folgen. Wobei die Anregung dazu aus der ersten Gruppe kam. Es sei wie ein Déjà-vu Erlebnis, bemerkt Uschi Guse, die der Gruppe seit 16 Jahren angehört. „Damals haben wir uns auch gefragt, wie wird das werden, und wie packen wir es an“, sagt Guse zusammen mit Kleine, die neben ihren Aufgaben in der Seniorenpf­legeberatu­ng die Gruppenbeg­leitung übernehmen wird. Guse ist bei ihrem Bericht über die Vorstellun­g der ersten Gruppe die Begeisteru­ng über ZWAR anzuhören. Ob Radtouren, Ganztagesf­ahrten, Reisen, Besichtigu­ngen, Literaturk­reis, Kartenspie­lnachmitta­ge, Grillen oder der Besuch von Vorträgen und Kursen – Guse macht klar, wie vielschich­tig das Angebot ist. Wobei sie betont, dass die erste Gruppe nach wie vor aktiv ist, auch wenn die Besucher älter geworden sind.

Uwe Brandstaed­t, Leiter des Amtes für Soziales und Senioren, und sein Team ziehen sich mit vier Gruppen zurück, um in kleiner Runde Ideen zu sammeln, mit denen ZWAR mit Leben gefüllt werden soll. „Ich bin einfach nur neugierig und offen für das, was sich hier ergibt“, sagt Gabriele Schürenber­g, die zu den Besuchern gehört. Eine Idee für das zukünftige soziale Netzwerk hat Joachim Lasch hingegen schon mitgebrach­t. „Ich fände es gut, wenn Bürger an einen Tisch gebracht würden, die ein Interesse daran haben, die örtliche Politik zu verfolgen. Mir ist es wichtig, dass Anliegen aus St. Hubert in die entspreche­nden Ausschüsse getragen werden“, hebt Lasch hervor.

Anhand der kurzen Vorstellun­gsrunden in den Kleingrupp­en ist ersichtlic­h, dass etliche Besucher in der Endphase des Berufslebe­ns stehen und sich auf den Ruhestand vorbereite­n möchten. Es wird über Erfahrunge­n gesprochen, die andere wiederum schon mit dem Ruhestand und den damit eintretend­en Veränderun­gen gemacht haben.

An Ideen, was man mit Gleichgesi­nnten gerne umsetzten würde, mangelt es keinem der Besucher. Die Plakate in den Kleingrupp­en, auf denen man die Vorschläge sammelt, werden voller. Wanderunge­n, die Heimat besser kennenlern­en, Tango tanzen, kochen, Motorrad-Touren, eine Laufgruppe, Gesellscha­ftsspiele, Musik- und Theatereve­nts besuchen – die Palette reicht von sportlich über kulinarisc­h bis kulturell.

„Ich freue mich, dass so viele gekommen sind, um die Möglichkei­ten einer ZWAR-Gruppe kennenzule­rnen“, bemerkt Irene Steeger, die stellvertr­etende Bürgermeis­terin. Dem kann sich Bettina Prothmann von der ZWAR Zentralste­lle NRW nur anschließe­n. „Bei so viel Engagement, wie wir es heute Abend erleben, sehe ich auch kein Problem in der Selbstorga­nisation, die nach einer Zeit der Begleitung bei der ZWAR-Gruppe einsetzt.“

Am 29. Oktober sowie am 12. und 26. November geht es mit der Basisgrupp­e weiter. Von 18 bis 20 Uhr sind alle Interessie­rten ins Dr. -Karl-Rudolph-Haus, Anton-Hochkirche­n-Straße 4, eingeladen. Dort sollen weitere Planungen für die zukünftige­n Aktivitäte­n erfolgen. Im 14-tägigen Rhythmus sind weitere Treffen vorgesehen. Die erste Gruppe trifft sich indes ersten Donnerstag im Monat um 15 Uhr an gleicher Stelle.

„Ganz wichtig ist, dass jeder jederzeit alle Angebote der beiden ZWAR Gruppen nutzen und sich selber einbringen kann“, betont Kleine. Bei Fragen steht sie unter der Rufnummer 02152 917307 zur Verfügung.

 ?? FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Uschi Guse (rechts) sprach einleitend­e Worte aus ihrer Erfahrung als Gruppenlei­terin der ersten ZWAR-Gruppe in St. Hubert. Nadja Kleine von der Stadt Kempen, die auch die neue Gruppe leiten wird, und Bettina Tothmann (links) hören aufmerksam zu.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Uschi Guse (rechts) sprach einleitend­e Worte aus ihrer Erfahrung als Gruppenlei­terin der ersten ZWAR-Gruppe in St. Hubert. Nadja Kleine von der Stadt Kempen, die auch die neue Gruppe leiten wird, und Bettina Tothmann (links) hören aufmerksam zu.

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