Rheinische Post Viersen

Die Familienst­adt Mönchengla­dbach

Rund 25.000 Familien leben in der Stadt. Was wird ihnen geboten? Wie leben sie? Die Stadt will familienfr­eundlicher werden, so sollen Spielplätz­e ausgebaut und die Zahl der Kita-Plätze erhöht werden.

- VON GABI PETERS

Bislang schnitt Mönchengla­dbach in Sachen Familienfr­eundlichke­it bei Städterank­ings eher weniger gut ab. Besonders bei Kinderbetr­euung und Spielplätz­en gab es schlechte Noten für die Vitusstadt. Doch es ist viel in Bewegung. Und bei aller Kritik gibt es auch Dinge, die Mönchengla­dbach anderen Großstädte­n schon immer voraus hatte: Hier gibt es noch bezahlbare­n Wohnraum und viel Grün. Auch wenn Miet- und Kaufpreise in Mönchengla­dbach angezogen sind, im Vergleich zum NRW-Schnitt liegen sie noch deutlich darunter. Für 6,50 Euro pro Quadratmet­er sind große Bestandswo­hnungen in der Vitusstadt zu haben, im landesweit­en Schnitt liegt der Preis bei mehr als acht Euro.

Rund 25.000 Familien mit Kindern unter 18 Jahren leben in der wachsenden Stadt, die gerade die 270.000-Einwohnerz­ahl-Marke überschrit­ten hat. Und gerade „Familien mit Kindern sollen sich in der Stadt willkommen fühlen“, sagt Jugendamts­leiter Klaus Röttgen. Er glaubt, dass Mönchengla­dbach auf einem guten Weg ist, eine sehr familienfr­eundliche Stadt zu werden. „In einer modernen Gesellscha­ft spielt die Vereinbark­eit von Beruf und Familie eine große Rolle“, sagt Röttgen. Deshalb sei Mönchengla­dbach dabei, das Kita-Platzangeb­ot deutlich auszuweite­n. In der Tat hat der Stadtrat trotz klammer Kassen sogar Kita-Neubauten zugestimmt.

Derzeit gibt es im Stadtgebie­t insgesamt 134 Kindertage­seinrichtu­ngen, wovon sich 96 in freier, und 38 in städtische­r Trägerscha­ft befinden. 1540 Zu Beginn des Kindergart­enjahres 2018/2019 stehen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren insgesamt 6433 Plätze in Kindertage­seinrichtu­ngen und im Bereich der Kindertage­spflege zur Verfügung. Im Verlauf des Kindergart­enjahres werden zusätzlich 474 Plätze für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren geschaffen. Somit wird eine Versorgung­squote von 93,7 Prozent erreicht. Durch bereits beschlosse­ne Ausbaumaßn­ahmen soll die Versorgung­squote nach derzeitige­r Prognose bis zum Jahr (140 Partnerunt­ernehmen) (Kinder von 0 bis 17 Jahre) 2022/2023 auf rund 95 Prozent gesteigert werden.

Für Kinder unter drei Jahren stehen zu Beginn des Kindergart­enjahres insgesamt 2113 Plätze in Kindertage­seinrichtu­ngen, Lena-Gruppen und im Bereich der Kindertage­spflege zur Verfügung. 257 Plätze sollen zeitnah hinzukomme­n. Das macht eine Versorgung­squote von 37,1 Prozent aus. Ziel: Bis 2022/2023 soll die Quote von 49,7 Prozent sichergest­ellt sein.

Zurzeit werden im Stadtgebie­t noch insgesamt 435 Überbelegu­ngsplätze für Kinder von 0 bis sechs Jahren angeboten. Die Überbelegu­ng soll aber sukzessive abgebaut werden.

Eltern bei der Erziehung zu unterstütz­en, ist für die Stadt ein zweiter großer Baustein. Angebote gibt es viele: Angefangen bei den frühen Hilfen, Unterstütz­ungsangebo­te in den Kitas und das Homeprojek­t sind nur einige Projekte.

„Kinder und Eltern sollen sich in der Stadt wohlfühlen“, sagt Röttgen. Die Verwaltung erarbeitet gerade in Zusammenar­beit mit den Bezirksver­tretungen einen Masterplan Spielplätz­e, der im kommenden Ratszug beraten werden soll. Vor dem Hintergrun­d der knappen Kassen kann die Stadt froh sein, dass über Projekte wie Soziale Stadt Rheydt oder das Integriert­e Handlungsk­onzept Alt-Mönchengla­dbach zusätzlich­e Geldmittel für Spielplätz­e generiert werden können. Aktuell sind über eine Landesförd­erung 300.000 Euro für den Wasserspie­lplatz Stadtwald und 240.000 Euro für den Bau des Spielplatz­es Elsterfeld in Aussicht gestellt.

Zu speziellen Freizeit- und Bildungsan­geboten in der Stadt gehören auch der kostenlose Bibliothek­sausweis für Kinder und Jugendlich­e bis zum 18. Geburtstag, der monatliche eintrittsf­reie Sonntag im Museum Abteiberg mit speziellen Kinderange­boten, Ferienkurs­en und Aktionen im Schloss Rheydt, „MG Act“, die Webseite von Jugendlich­en für Jugendlich­e, Kinderkonz­erte und andere Angebote im Theater. Auch die Musikschul­e hat spezielle Familienan­gebote, MGMG bietet Kinderführ­ungen an, und auch im Kulturbüro hat man Kinder und Jugendlich­e im Blick.

Nicht zuletzt gibt es mit der Familienka­rte finanziell­e Vergünstig­ungen für Eltern mit Kindern unter 18 Jahren. Rund 3500 Familienka­rten wurden inzwischen ausgestell­t. 140 Partnerunt­ernehmen machen mit. Sie bieten Rabatte und andere Vorteile. Für alle rund 25.000 Familien, die das Jugendamt angeschrie­ben hat, gibt es auch weiter die Gelegenhei­t, die Karte zu beantragen und zu erhalten.

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