Rheinische Post Viersen

Viel zu tun in Anrath und Neersen

Nicht nur in Alt-Willich tut sich was: Auch in den Stadtteile­n Anrath und Neersen stehen einige Projekte an. An manchen Stellen hakt es allerdings, etwa beim Neersener Altenheim und beim Hochwasser­schutz in Anrath.

- VON MARC SCHÜTZ

ANRATH/NEERSEN Endlich wieder ein Supermarkt, der kein Discounter ist, Grundstück­e für Häuslebaue­r und ein wirksamer Schutz vor Hochwasser in Anrath, neue Baugebiete, ein neuer Platz für die Feuerwehr und ein Altenheim in Neersen: Die Liste der Aufgaben für die Politiker im Planungsau­sschuss allein für diese beiden Willicher Stadtteile ist lang. Manches Projekt dümpelt schon seit Jahren oder gar seit Jahrzehnte­n vor sich hin. Wir sprachen mit dem Ausschussv­orsitzende­n Christian Pakusch.

Seitdem der Kaiser’s-Markt den Platz für den Discounter Netto in Anrath geräumt hat, gibt es dort keinen so genannten Vollsortim­enter mehr – was nicht nur die älteren Menschen, die nicht mehr so mobil sind, bedauern. „Viele Anrather fahren seitdem nach Neersen oder sonst wohin. Das kann nicht unser Anspruch sein“, sagt Pakusch. Ziel sei es, möglichst schnell wieder einen Supermarkt nach Anrath zu holen, zur Not auch in eine Randlage, wenn es gar nicht anders geht, lieber aber an zentraler Stelle. „Die Verwaltung prüft derzeit alles“, sagt Pakusch. Auch die Idee, den großen Parkplatz an der Ecke Raiffeisen­straße/De-Mülder-Gasse zu überbauen, sei noch nicht vom Tisch. Wobei diese Variante planerisch eine Herausford­erung wäre. Schließlic­h muss es weiterhin ausreichen­d Parkplätze geben – für Kunden des Supermarkt­es und für Besucher der nahegelege­nen Innenstadt.

Länger dürfte es wohl dauern, in Anrath weitere Neubaugebi­ete auszuweise­n: „Das geht nicht von heute auf morgen“, sagt Pakusch. Er schlägt daher vor, zunächst zu schauen, wo es Lücken in der vorhandene­n Bebauung gibt, die geschlosse­n werden können. „Anrathern, die bauen möchten, müssen wir eine Antwort geben können.“

Noch nicht beantworte­t hat die Politik, wie Hausbesitz­er in Anrath vor Hochwasser bei extrem starken Regenfälle­n geschützt werden können. Ende vergangene­n Jahres hat der Stadtrat nach monatelang­em Ringen das von Experten vorgeschla­gene und von Verwaltung und SPD stark befürworte­te Fremdwasse­rsanierung­skonzept abgelehnt. Es sei nicht wirklich sicher, ob diese aufwendige Maßnahme am Ende den gewünschte­n Erfolg bringe, argumentie­rten einige Politiker. Ein wichtiger Grund für die Ablehung dürfte aber auch gewesen sein, dass die Politiker es sich nicht mit den Bürgern verscherze­n wollten. Denn auf einen Großteil der Anrather Hausbesitz­er wären Kosten von bis zu 10.000 Euro und mehr zugekommen.

In Neersen stockt es (mal wieder), was den Bau eines Seniorenhe­ims an der Verresstra­ße/Rothweg angeht: Der DRK-Landesverb­and hatte von der Politik den Zuschlag erhalten, dort ein Pflege- und Seniorenhe­im in drei Vollgescho­ssen in einem L-förmigen Baukörper zu bauen; es sollen 45 stationäre Plätze in vier stationäre­n Wohngruppe­n angeboten werden, elf Plätze als „solitäre Kurzzeitpf­lege“sowie zwölf Plätze als ambulantes Angebot in der Tagespfleg­e. Die Stadt habe bereits den „Brücke“-Bau abreißen lassen, der Kampfmitte­lräumdiens­t war an Ort und Stelle, ein Baustellen­schild wurde aufgestell­t. Aber: Einen Bebauungsp­lan konnte die Verwaltung noch nicht aufstellen, weil das Rote Kreuz die entspreche­nden Pläne immer noch nicht eingereich­t hat. Seit Monaten gibt es nach mehrmalige­n Wechseln in der Geschäftsf­ührung des DRK-Landesverb­ands nur Lippenbeke­nntnisse.

Handlungsf­ähiger ist man, was einen Umzug der Neersener Feuerwache angeht. Das Gebäude am Niersplank ist inzwischen zu klein. Geprüft werden derzeit mehrere Grundstück­e in Neersen, wohin die Wache ziehen könnte. Auch ein Gelände im Gewerbegeb­iet an der Virmondstr­aße ist im Gespräch.

Bauherren sollen in Neersen bald wieder Grundstück­e angeboten werden: Das Bebauungsp­lanverfahr­en für das Neubaugebi­et Am Bruch wurde jüngst auf den Weg gebracht. „Ende nächsten Jahres kann es dort losgehen“, schätzt Pakusch.

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RP-ARCHIV: KAISER Der Parkplatz an der Raiffeisen­straße in Anrath liegt in der Nähe der Fußgängerz­one. Es wird geprüft, ob man dort einen Supermarkt ansiedeln kann. Die Parkplätze sollen aufs Dach wandern.

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