Wo die Raketen im Regenwald abheben
Rechts und links der Straße wachsen Palmen, Farne und Lianen. Eine Fahrt zum Weltraumbahnhof Kourou führt vorbei an dichtem Regenwald. Dort leben Schlangen, Schmetterlinge und Hunderte andere Tierarten. Plötzlich ragt eine riesige weiße Rakete aus dem Wald heraus. Wenn man näher heranfährt, sieht man auch noch einige große Gebäude. Das ist der Weltraumbahnhof in der Nähe der Stadt Kourou in Französisch-Guayana, ein Land in Südamerika.
Der Bahnhof ist riesig. Auf dem Gelände gibt es Startrampen, Straßen und sogar eine Feuerwehr. Von hier startet ungefähr alle paar Wochen eine Rakete. Es sind vor allem Raketen der Europäischen Weltraumorganisation Esa. In ihr haben sich mehrere Länder zusammengeschlossen, um gemeinsam Raumfahrt und Forschung zu betreiben. Meistens befördern die Raketen Satelliten ins All.
Der wichtigste und größte Raketen-Typ heißt Ariane. Sie ist mit 53 Metern etwa so hoch wie ein Haus mit 16 Stockwerken. Während des Starts dürfen keine Menschen in der Nähe der Ariane sein. Denn dabei wird es sehr laut und sehr heiß. Meistens fliegen die Raketen in Richtung Osten ab. Dort liegt der Atlantik. Sollte beim Start mal etwas schiefgehen, fällt die Rakete ins Meer und schadet niemandem. Der Standort hat noch einen wichtigen Vorteil: Das hat damit zu tun, dass sich die Erde um ihre eigene Achse dreht. In Kourou bekommen die Raketen besonders viel Schwung davon mit, weil die Stadt nahe dem Äquator liegt.dpa