Rheinische Post Viersen

Der Mann mit den 4,2 Millionen Lego-Steinen

Mit einem Fantasy-Set fing alles an: Der Viersener Claus-Marc Hahn liebt Lego und durfte jetzt im TV mit einer Million Steine bauen.

- VON EVA-MARIA GEEF

VIERSEN Sie sind quadratisc­h oder rechteckig, besitzen Noppen zum einfachen Verbinden und verleiten seit mehr als 70 Jahren Große und Kleine zum Spielen: Lego-Steine. Einer, der seine Begeisteru­ng aus Kindertage­n wieder entdeckt hat, ist Claus-Marc Hahn. Der Viersener wurde vor fünf Jahren von seiner Frau gefragt, was er sich zu Weihnachte­n wünsche. „Nach einer Zeit, in der ich viel im Haus gearbeitet hatte, wünschte sie sich, dass es kein Werkzeug wird“, sagt der 42-Jährige und lacht.

Als sie im Lego-Laden Geschenke für die Kinder aussuchten, fiel ihm ein Set zu der Fantasy-Serie „Herr der Ringe“ins Auge – und so wurde dies sein Geschenk. „Ich habe bis zum zweiten Weihnachts­tag gewartet, dann losgelegt“, sagt Hahn. „Das Gefühl war direkt wieder da.“Nur dass die Farbe der Steine und die Details viel besser waren als früher. Er sammelte alle Sets der Serie, baute dann in einem Kellerraum „Mittelerde“, die Welt der Hobbits, nach. Mittlerwei­le hat er ungefähr 4,2 Millionen Lego-Steine.

Was macht den Reiz aus, mit Lego zu spielen? „Die Faszinatio­n für Erwachsene ist, dass es nichts gibt, das man nicht bauen kann: Alles, was man sich vorstellen kann, kann man auch bauen.“Diese Begeisteru­ng hat ihm nun den Titel „RTL Lego Master“eingebrach­t. Hahn wurde von einer Kölner Casting-Agentur kontaktier­t und sagte spontan zu: „Ich mag Herausford­erungen und habe dafür immer ein offenes Ohr.“Drei Wochen später war er bei dem Casting für die Show, und acht Wochen später stand er im Fernsehstu­dio. Es gab insgesamt acht Drehtage: „Sie waren sehr anstrengen­d und ich war froh, als es abgedreht war“, sagt Hahn.

Der Titel „Lego Master“sei schon etwas Besonderes: „Er beinhaltet für mich nicht nur, dass ich jetzt geadelt bin als besonders talentiert­er Lego-Modellbaue­r, sondern zeigt auch, dass ich in den wichtigen Stunden die volle Leistung abrufen konnte“, sagt Hahn. Mit Lego unter Zeitdruck zu bauen, während ständig sechs bis acht Kameras auf ihn gerichtet waren, habe es nicht einfacher gemacht. Nach dem Gewinn durfte Hahn zusätzlich beim RTL-Spendenmar­athon mitwirken, einem 24-stündigen LiveEvent, dessen Erlös Kindern zugutekomm­t. „Die Teilnahme daran war ein toller Abschluss, wir haben in drei Livestream­s ein Modell gebaut. Die schönste Nachricht haben wir am Ende der Sendung erfahren: Unser Modell kommt in ein Kinderhaus,

„Die Faszinatio­n ist: Es gibt nichts, was man nicht aus Lego bauen kann“Claus-Marc Hahn Lego-Fan

und die Million Steine der Sendung Lego Master wird in Kinderheim­en verteilt.“

Auch privat dreht sich nach wie vor einiges um die bunten Bausteine: „Nach The Walking Dead, Herr der Ringe und Game of Thrones begeistere ich mich nun für die Magie Harry Potters und baue für die Comic-Con

in Stuttgart eine Szene um Hogwarts“, erzählt Hahn. Das macht er heute im Wohnzimmer, der Keller diene „nur noch“als Steinelage­r.

In einem Forum tauscht er sich mit mehr als 65.000 registrier­ten Nutzer über sein Hobby aus, präsentier­t seine Werke und hat auch bereits Dutzende Preise gewonnen. „Den größten Erfolg hatte ich mit meinem Bauwerk Der Palast der Züge, das neben dem MOC (My Own Creation, Meine eigene Kreation) des Monats auch am Ende zum MOC des Jahres gewählt wurde“, sagt der Viersener. Wichtig sei aber auch die Inspiratio­n durch die Bauwerke anderer Modellbaue­r: „Man kann sich über Bautechnik­en austausche­n, aber viel wichtiger ist es, über den Tellerrand zu schauen und neues auszuprobi­eren und zu erschaffen“, sagt Hahn.

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FOTOS (2): HAHN Der Pokal nach dem TV-Auftritt bei RTL ist natürlich nicht aus Edelmetall, sondern aus Legosteine­n.
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Claus-Marc Hahn (sitzend) beim RTL-Spendenmar­athon mit Rainer Calmund (links) und Moderator Oliver Geissen (2.v.r.).

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