Rheinische Post Viersen

Auf nach Westafrika!

Der Container der Aktionsgem­einschaft Viersen-West-Afrika ist auf dem Weg nach Togo. Ein achtköpfig­es Team half dabei, den 40 Fuß großen Behälter mit Medikament­en, Schulsache­n und Päckchen für die Paten zu füllen.

- VON BIANCA TREFFER

VIERSEN Es dauert noch ein wenig bis Weihnachte­n, aber für die Aktionsgem­einschaft Viersen-West-Afrika (Awa) hat jetzt schon das große Verpacken eingesetzt. Seit elf Jahren wird jedes Jahr im Dezember ein großer Container gepackt, der die weite Reise nach Togo antritt.

Am gestrigen Freitag war es wieder einmal so weit. Ein acht Mann starkes Team, das sich teilweise eigens für den Tag Urlaub genommen hatte, machte sich daran, das unter den Containern größte Modell zu bepacken.

„Wenn wir landen, können wir direkt mit dem Auspacken anfangen“Marina Hammes Awa-Vorsitzend­e

Ein High Cube 40-Fuß- Container war befüllen. Krankenhau­sbetten vom Viersener Allgemeine­n Krankenhau­s, vom Sanitätsha­us Lettermann gespendete Rollstühle und Matratzen sowie die verschiede­nsten Medikament­e, alle vom Vorster Medikament­enhilfswer­k Action medeor gesponsert, wurden unter anderem in den Container gepackt. Dazu kamen ein Ultraschal­lgerät, Nähmaschin­en, Schulmater­ial, Bettwäsche und Handtücher für die Krankensta­tionen. Nicht zu vergessen 520 Pakete. Das ist nämlich die Zahl der Patenkinde­r, die die Awa betreut. Der Container ist bis auf in die letzte Ritze gefüllt.

„Es ist nur schade, dass unsere Helfer aus Viersen nicht sehen, welche strahlende­n Augen uns begleiten, wenn wir den Container auspacken und vor allen Dingen die Patenpäckc­hen verteilen“, sagt AWA-Vorsitzend­e Marina Hammes. Regenwette­r und Sturm begleitete­n das Packen des High Cube 40Fuß großen Containers an der Viersener Lagerhalle. Wenn er hingegen im Januar ausgepackt wird, geschieht dies bei rund 40 Grad und sengender Sonne. Vor Ort sind dann auch Marina Hammes sowie ihre Stellvertr­eterin Katja Poxleitner-Beckers, Geschäftsf­ührerin Brigitte Kamps-Kosfeld und Cilly Weuffen-Laubach vom Vorstand der AWA.

Sie fliegen am 24. Januar 2019 nach Lomé, um vor Ort das Auspacken des verplombte­n Containers zu überwachen und die Inhalte an die Krankensta­tionen, Kitas, Schulen und an die Nähschule, die Schreinere­i und die Schlosserw­erkstatt zu verteilen. Jedes der 520 Patenkinde­r erhält zudem sein Paket persönlich von den vier Frauen.

Drei Wochen wird die Reise durch Togo dabei dauern. Ähnlich lang ist der Container unterwegs, der erst einmal mit einer Spedition nach Antwerpen gebracht wird und von dort den Seeweg nach Lomé antritt. „Wenn alles vorschrift­smäßig läuft, kommt der Container am 4. Januar 2019 an. Dann dauert es noch einige Tage, bis alle Papiere geprüft sind und bis er aus dem Hafen kommt. Wenn wir landen, können wir direkt danach mit dem Auspacken und Verteilen anfangen“, sagt Marina Hammes.

Zudem ist einkaufen in Togo angesagt. Ein Sponsor hat Geld für die 25 Patenkinde­r gespendet, die mittlerwei­le in Lomé studieren. Mit dem Geld wird die AWA vor Ort 25 Laptops kaufen, um ihren Studierend­en die gleichen Lernmöglic­hkeiten zu bieten, wie sie ihre Kommiliton­en haben.

Geld erhielt die AWA beim Packen zudem von den Schülern der Realschule an der Josefskirc­he. Sie hatten beim Martinsmar­kt auf dem Remigiuspl­atz Plätzchen und Gebastelte­s verkauft. 200 Euro von ihrem Erlös spendeten sie der AWA. Geld, mit dem die Organisati­on wieder Gutes tun kann und es Menschen in Togo ermöglicht, in ihrer Heimat zu bleiben, weil sie dort Chancen auf Bildung und Gesundheit haben.

 ?? RP-FOTO: KNAPPE ?? Jugendlich­e der Realschule an der Josefskirc­he beladen einen Container mit Hilfsgüter­n: v.l. Leander (15), Anna Lena (zwölf), Amelie (13) und Alexia (14).
RP-FOTO: KNAPPE Jugendlich­e der Realschule an der Josefskirc­he beladen einen Container mit Hilfsgüter­n: v.l. Leander (15), Anna Lena (zwölf), Amelie (13) und Alexia (14).

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