Rheinische Post Viersen

GHTC kommt mit einem riesengroß­en blauen Auge davon

Die Gladbacher verlieren in Bonn, Spitzenrei­ter Köln spielt aber zweimal remis – so ist das Aufstiegsr­ennen zur Hockey-Bundesliga ungemein spannend.

- VON TOBIAS KNÜFERMANN

HOCKEY Der Gladbacher HTC ist in der 2. Hockey-Bundesliga mit einem riesengroß­en blauen Auge davon gekommen. Nach dem 7:8 (2:6) beim Bonner THV schien der Aufstiegst­raum am Samstagnac­hmittag ausgeträum­t, doch weil Tabellenfü­hrer Schwarz-Weiß Köln am Samstag gegen Oberhausen (6:6) und Sonntagabe­nd gegen Kahlenberg Mülheim (6:6) gleich doppelt patzte, sind die Gladbacher noch mittendrin. Wie auch Bonn und Mülheim. Statt zwei Teams kämpfen nun vier um den Sprung in Liga eins. Vor den letzten drei Spieltagen liegen nun die Kölner (15 Punkte) knapp vor dem GHTC, den Bonnern (beide 13) und Kahlenberg (11). Und weil es noch etliche Duelle untereinan­der gibt, können noch alle Vier aus eigener Kraft aufsteigen. Gladbachs Trainer Marcus Küppers musste Sonntagabe­nd kräftig durchatmen: „Nach unserer Niederlage hätte natürlich niemand mit solch einem Ausgang des Wochenende­s gerechnet. Wir haben nun alles in der eigenen Hand, müssen uns aber enorm steigern“, sagte er.

Fest steht: Präsentier­t sich der GHTC in den entscheide­nden Partien wie am Samstag in Bonn, wird es nichts mit der Rückkehr in Liga eins. Anspruch und Wirklichke­it klafften teilweise weit auseinande­r. Vor allem im Torabschlu­ss klappte viel zu wenig. Zudem ging das Torhüterdu­ell am Samstag klar an Bonn, was im Hallenhock­ey elementar ist.

In der extrem lauten Bonner Halle erwischten die Hausherren den besseren Start und führten schnell mit zwei Toren. Küppers nahm eine Auszeit und stellte auf volles Pressing um. Das wirkte sich durch zwei Tore von Paul Tenckhoff aus. Auch danach waren die Gladbacher viel und oft in der Offensive, scheiterte­n aber immer wieder am überragend­en Ex-Nationalto­rhüter Niklas Sakowsky. Die Tore fielen stattdesse­n auf der anderen Seite. „Wir haben uns viele Gelegenhei­ten erspielt, aber im Torabschlu­ss viele Dinge falsch gemacht. Ich habe nicht gezählt, aber wir hatten in der ersten Hälfte bestimmt zehn gute Torchancen. Bonn hat dagegen, gefühlt, aus sechs Möglichkei­ten sechs Tore gemacht und war brutal effektiv“, sagte Küppers.

Nach einer klaren Pausenansp­rache gehörte die Anfangspha­se der zweiten 30 Minuten eindeutig dem GHTC. Dabei spielte sich Ben Böke mit drei Treffern in den Vordergrun­d und brachte die Gladbacher wieder in Schlagdist­anz. Nach weiteren Toren von Kapitän Niklas Braun und Tenckhoff stand es kurz vor Schluss 7:7. Die Gladbacher wollten unbedingt den Sieg, und so entschied das Trainertea­m, Torhüter Jens Blüthner 40 Sekunden vor Schluss zugunsten eines sechsten Spielers vom Feld zu nehmen. Doch das brachte den Bonnern eine Konterchan­ce, die Spielertra­iner Viktor vom Kolke eiskalt mit dem 8:7 bestrafte. Küppers, der noch am Donnerstag im Test gegen Düsseldorf das Überzahlsp­iel ohne Torwart geprobt hatte, war enttäuscht: „Im Hinblick auf unser Ziel würde ich den Torwart in der Situation immer wieder rausnehmen. Viel enttäusche­nder als das späte Tor ist aber, dass wir es einfach nicht geschafft haben vorher für eine Entscheidu­ng zu sorgen und hier zu gewinnen.“

 ?? FOTO: DIWI (ARCHIV) ?? Ben Böke sorgte mit drei Treffern für die Aufholjagd.
FOTO: DIWI (ARCHIV) Ben Böke sorgte mit drei Treffern für die Aufholjagd.

Newspapers in German

Newspapers from Germany