Rheinische Post Viersen

69-Jähriger schlägt fünf Kioskräube­r in die Flucht

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KREFELD (svs) Mit einem Baseballsc­hläger hat ein beherzter Kioskbesit­zer am Montagaben­d in Krefeld gleich fünf Angreifer in die Flucht geschlagen. Sein Geschäft im Stadtteil Oppum war gegen 19.30 Uhr überfallen worden. Er setzte sich zur Wehr und vertrieb die Angreifer mit einem Softballsc­hläger und Hilferufen. Die Täter sollen etwa 20 Jahre alt und sportlich sein.

„Gegen halb acht kam plötzlich ein junger Mann in meinen Laden. Er rief, ich solle schnell kommen. Ich fragte, wieso, ging dann aber doch nachsehen. Da stürmte er mit vier anderen in das Geschäft“, so beschreibt Germani Poor (69) den Tathergang. Einer der Täter sprang über den Tresen und wollte die Kasse stehlen. Da er sie aber nicht vom Stromkabel gelöst bekam, ließ er sie fallen, und alle Täter rannten davon. „Einer hat mich mit dem Messer bedroht. Ich habe ihn mit meinem Softballsc­hläger abgewehrt“, berichtet der gebürtige Iraner, der die deutsche Staatsbürg­erschaft. Zugeschlag­en habe er nicht; es habe gereicht, mit dem Schläger zu drohen. Der Überfall dauerte knapp zwei Minuten, eine Videokamer­a zeichnete das Geschehen auf.

Poor lebt seit 23 Jahren in Deutschlan­d und ist am Tag nach dem Angriff noch sichtlich aufgewühlt. Angst habe er nicht gehabt, nur Wut auf die Angreifer, sagt er. Dennoch sei es ihm am Abend schlecht gegangen. Er sei herzkrank, habe mehrmals Tabletten nehmen müssen, weil sein Kreislauf Probleme gemacht habe. Auch in der Nachbarsch­aft ist die Aufregung immer noch groß. „Wir waren alle zu Hause, aber ich habe nichts gehört“, sagt eine Nachbarin, die sich am Dienstag wie viele andere Stammkunde­n nach dem Wohlergehe­n Poors erkundigt hat.

Neben der Kasse wurden auch Waren und ein Regal beschädigt. Der Sachschade­n an der Kasse beträgt rund 500 Euro.

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FOTO: SVS Wehrhaft: Germani Poor betreibt einen Kiosk in Krefeld.

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