Streik trifft 220.000 Flugreisende
Die Lufthansa will neue Gesetze, um Warnstreiks zu erschweren.
DÜSSELDORF (rky) Der erneute Streik von Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen hat am Dienstag rund 220.000 Menschen betroffen. Größte Auswirkung hatte, dass der Frankfurter Flughafen als größter Airports Deutschlands fast lahmgelegt war. In Düsseldorf fielen 38 von rund 550 geplanten Flügen aus, in Köln/Bonn waren es 26 von 212 geplanten Verbindungen. Die zwei NRW-Flughäfen waren nicht bestreikt worden, doch Flüge zu direkt betroffenen Airports wie Frankfurt und München wurden gestrichen.
Scharf attackierte der Arbeitgeberverband Luftverkehr (AGLV ) den als Warnstreik deklarierten Ausstand der Gewerkschaft Verdi. „Es ist völlig inakzeptabel, dass Verdi diesen Konflikt auf dem Rücken der Passagiere austrägt“, sagte Bettina Volkens, Präsidentin des AGLV und zugleich Personalvorstand der Lufthansa. Sie rief den Gesetzesgeber auf, derart umfangreiche Warnstreiks praktisch zu verbieten. „Warnstreiks dürfen nicht zum ganztägigen Ausfall des Flugverkehrs führen.“Für Tarifkonflikte in der Luftverkehrsbranche seien gesetzlich definierte Mindestbemühungen in Form von Schlichtungsverfahren der Tarifparteien sinnvoll. Verdi will eine Lohnerhöhung im Westen von aktuell 17 Euro auf 20 Euro pro Stunde durchsetzen.
Der Bundesgerichtshof entschied derweil, dass Airlines bei Verspätungen von Schadenersatz befreit sind, wenn sie von einem Fehler am Terminal kommen, den sie nicht selbst verursachten. Bei dem verhandelten Fall hatten Passagiere neun Stunden Verspätung, nachdem Computer beim Einchecken ausgefallen waren.