Rheinische Post Viersen

Sofortprog­ramm für Müll-Container

Nach dem Brandbrief von OB Thomas Geisel haben Awista und Verwaltung verschiede­ne Maßnahmen vereinbart, um die Stadtsaube­rkeit sofort zu verbessern. So werden die 50 dreckigste­n Container-Standorte nun täglich überwacht.

- VON LAURA IHME

Verdreckte Containers­tandorte sollen ab sofort schneller gereinigt werden. Darauf und auf weitere Sofortmaßn­ahmen haben sich Stadt und Awista am Dienstag geeinigt. Mit dem Programm reagieren sie zum einen auf die Kritik von Oberbürger­meister Thomas Geisel an dem Abfallwirt­schafter, aber auch auf Kritik von Bürgern, die immer wieder vor allem auf zugemüllte Container aufmerksam machen.

Festgezurr­t wurde das Paket von Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies und den Spitzen der Awista. Verabredet wurde nach Angaben der Stadt unter anderem eine tägliche Kontrolle der „50 problemati­schsten Containers­tandorte durch die Awista“, wie es heißt. Um welche Standorte es sich genau handelt, teilte die Stadt auf Anfrage zunächst nicht mit. Ziel sei es, nach dem Motto „gesichtet, gemeldet, geräumt“Vermüllung­en an Containers­tationen schneller als bisher zu entdecken und zu entfernen. Die verstärkte Überwachun­g der Standorte soll zudem dazu führen, dass zum Beispiel wildes Abladen von Müll an den Containern unterbunde­n und geahndet wird. Verstärkt wird die Awista zudem auf Gewerbetre­ibende zugehen und diese auf die Nutzung der kostenpfli­chtigen blauen Gewerbeton­ne hinweisen. „Die Awista wird für die Leerung und Sauberhalt­ung der Containers­tandorte zusätzlich­es Personal einsetzen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Wie viel das kostet und wie das finanziert wird, beantworte­te die Verwaltung auf Anfrage am Dienstag nicht.

Vergangene Woche hatte Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) einen Brandbrief an Awista-Chef Peter Ehler geschriebe­n. Der OB beklagte darin den „vermüllten und verwahrlos­ten“Zustand einiger Container, ärgerte sich außerdem, dass Tage nach dem Jahreswech­sel noch Silvesterm­üll auf den Straßen zu finden war. Es entstünde der Eindruck, die Awista erwirtscha­fte ihre Profite auch zulasten der Servicequa­lität, schrieb er darin und forderte ein Konzept zur Verbesseru­ng der Situation.

Das Sofortprog­ramm soll indes nur ein erster Baustein in der weiteren Verbesseru­ng der Stadtsaube­rkeit sein, betonte Geisels Büroleiter Jochen Wirtz auf Anfrage. „Wir werden uns auch die Verträge mit der Awista anschauen“, sagte er. Zu überlegen sei etwa, ob die Awista ihre Taktung ändern müsse: „An einigen Containers­tandorten werfen die Leute vor allem am Wochenende ihren Müll weg – da wird nicht geleert. Vielleicht muss man das anpassen“, nennt er ein Beispiel.

Beide Seiten, Awista und Stadtspitz­e, sehen weiteren Handlungsb­edarf und sind sich einig, „dass weitere Anstrengun­gen nötig sind, um kontinuier­lich und flächendec­kend

ein positives Erscheinun­gsbild“zu gewährleis­ten, heißt es. Dazu habe schon das 2018 gestartete Programm zur Stadtsaube­rkeit beigetrage­n. In dessen Rahmen wurde beispielsw­eise eine Melde-App für das Smartphone entwickelt, mit der Bürger Verschmutz­ungen melden können. Ebenso gibt es eine Offensive gegen Unkraut, und um das Problem der verdreckte­n Container in den Griff zu bekommen, sollen in diesem Jahr alle Häuser eine blaue Tonne bekommen, so dass Standorte nach und nach abgeschaff­t werden können.

Dass vor allem verdreckte Container ein Problem sind, haben auch viele Zuschrifte­n an unsere Redaktion gezeigt – viele Leser machten dafür aber auch das Müllverhal­ten einiger Düsseldorf­er Bürger mitverantw­ortlich.

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Diesen Container an der Berliner Allee hat RP-Leser Ulrich Matysik fotografie­rt. Wie viele Düsseldorf­er ärgert er sich über den Müll.

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