Verdi will Druck auf Awo in NRW erhöhen
DÜSSELDORF (maxi) Die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Arbeiterwohlfahrt (Awo) NRW sind am Dienstagabend ergebnislos beendet worden. „Im Kern sind wir keinen Schritt weitergekommen“, teilte Verdi seinen Mitgliedern in einem Schreiben mit. Damit sind weitere Warnstreiks höchst wahrscheinlich. Am 4. Februar tritt die Tarifkommission zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. „Ohne noch stärkeren Druck aus den Betrieben kommen wir nicht weiter“, heißt es in der Mitgliederinfo. Aktionen solle es noch vor der nächsten Verhandlunsgrunde am 12. Februar geben.
Dabei hatte Verdi schon vor den Gesprächen am Dienstag mit Warnstreiks Entschlossenheit demonstriert. 2500 Beschäftigte hätten sich beteiligt, sagte eine Sprecherin. 2400 seien zu der Kundgebung vor dem Düsseldorfer DGB-Haus angereist, wo die zweite Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern stattfand.
Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von zehn Prozent bei einer Laufzeit von 13 Monaten für die 65.000 Beschäftigten des Wohlfahrtsträgers. Die Awo NRW hat dagegen sieben Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten geboten.
Die Awo betreibt in Nordrhein-Westfalen rund 3000 Einrichtungen, darunter 729 Kitas, 490 Offene Ganztagsschulen (OGS) und 132 Seniorenzentren. Eine abschließende Zahl, wie viele Einrichtungen wegen des Streiks schließen mussten, konnte Verdi nicht nennen. Der Streikschwerpunkt habe allerdings auf dem mittleren Ruhrgebiet, also in Bochum und Recklinghausen, gelegen. Allein dort beteiligten sich 800 Streikende. Vor allem Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen der Awo waren von den Ausständen betroffen.