Borussia und die Frage nach der verbalen Balance
MÖNCHENGLADBACH Wie wichtig die vernünftige Bilanz zwischen Offensive und Defensive ist, zeigt Borussia Mönchengladbach in dieser Saison. 39 Tore haben die Gladbacher erzielt, das ist ein Topwert der Liga, doch sind die nur 18 Gegentore ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Verbal indes sind die Borussen vor allem zurückhaltend. Weswegen der Satz, den Manager Max Eberl in der Sendung „100 % Bundesliga“des Senders Nitro sagte, sehr offensiv klang: „Aber ich möchte in die Champions League, nach Europa kommen. Da brauche ich einen, der Tore schießt. Daher werden wir Plea nicht abgeben“, sagte er im Rahmen der Debatte um die Meldungen über ein Angebot für den Franzosen des chinesischen Klubs Dalian Yilfang.
Haben die Borussen die Taktik geändert? Gehen sie wie auf dem Rasen in die Offensive? Eberl schränkte ein, als es um die Champions League ging: „Ich glaube, dass wir alle Großartiges im Kopf haben und dem großen Traum von Europa nachstreben. Das ist ganz normal. Wir haben uns aber darauf verschworen, Schritt für Schritt nachzudenken, und das nächste Spiel wäre dann Schalke.“Die Frage ist: Wie viel Offensive darf sein, was die Ziele angeht? Dass die Borussen mit einem gesunden Selbstvertrauen unterwegs sein dürfen, ergibt sich aus dem Tabellenstand. Sie wissen indes, dass Worte Begehrlichkeiten wecken: Wer Champions League sagt, wird daran gemessen.
Entscheidend ist wie auf dem Platz, im richtigen Moment in die Offensive zu gehen. Den Borussen ist der Zeitpunkt zu früh, doch kann ein gesundes Selbstvertrauen, das, von welcher Stelle auch immer, nach außen getragen wird, helfen, Gegner zu beeindrucken. Auch verbal ist es eine Frage der richtigen Balance. Was aber wann auch immer gesagt wird: Wichtig ist, was auf dem Platz passiert. Da sind die Borussen voll auf Champions League-Kurs.