Streckenbetreiber stellen sich gegen Formel-1-Führung
LONDON (dpa) Die Mehrheit der Streckenbetreiber hat den Kurs des Formel-1-Besitzers Liberty Media scharf kritisiert. So zeigen sich die Promoter besorgt über die Entscheidung der Eigentümer, die TV-Rechte an der Rennserie zunehmend an das Bezahlfernsehen zu verkaufen. Damit drohe die Gefahr, dass das Interesse an der Formel 1 und damit auch der Ticketverkauf für die Rennen sinke. Zudem zeigten sich die Veranstalter nach eigenen Angaben irritiert über die angeblich deutlich besseren finanziellen Bedingungen, die den Ausrichtern neuer Grand Prix wie dem für 2020 geplanten Rennen in Miami angeboten worden seien.
Die gemeinsame Erklärung der Streckenbetreiber sei von 16 der aktuell 21 Promoter unterzeichnet worden, berichteten Fachmedien am Dienstag. Die Veranstalter beklagten, die Politik von Liberty Media sei unklar und es mangele an Kommunikation. Unsicherheit herrscht vor allem unter den Ausrichtern traditioneller Rennen in Europa, zumal in diesem Jahr die Verträge für die Grand Prix in Hockenheim, Monza, Barcelona und Silverstone auslaufen.
„Jeder ist verärgert. Den Ideen von Liberty fehlt jeder Zusammenhang. Wir haben bislang mitgemacht und waren ruhig, aber wir haben große Bedenken, ob der Sport unter der jetzigen Führung gesund bleibt“, sagte der Präsident der Vereinigung der Streckenbetreiber, Stuart Pringle, der britischen Zeitung „Daily Mail“.
Liberty Media hatte Anfang 2017 die Geschäfte in der Formel 1 übernommen. Damals wurde auch der langjährige Chefvermarkter Bernie Ecclestone, der enge Beziehungen zu den Streckenbetreibern pflegte, abgelöst.