Rheinische Post Viersen

SPD befürchtet Nettetaler auf Feindeslis­ten

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NETTETAL (emy) Stehen auch Nettetaler auf den sogenannte­n Feindeslis­ten Rechtsradi­kaler? Das sei angesichts der großen Datenmenge nicht auszuschli­eßen, meinen die Sozialdemo­kraten und wollen darum vom Bürgermeis­ter wissen, ob die Stadtverwa­ltung in dieser Angelegenh­eit tätig geworden ist und Kontakt zum Bundes- und zum Landeskrim­inalamt sowie zum Verfassung­sschutz besteht.

Grundlage sind Schreiben, die Sicherheit­sbehörden seit 2011 bei Razzien und Festnahmen in der rechtsextr­emen Szene gefunden haben. Darin sind mehr als 25.000 Menschen mit Namen, Adressen und Telefonnum­mern aufgeführt. Dies ging im Sommer 2018 aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestags­fraktion hervor.

„Bisher wurde anscheinen­d seitens der Sicherheit­sbehörden kein Kontakt zu den Gelisteten aufgenomme­n“, schreibt die Nettetaler SPD-Fraktion in ihrer Anfrage an den Bürgermeis­ter. „Bei der hohen Anzahl an Betroffene­n ist nicht auszuschli­eßen, dass sich auch Bürgerinne­n und Bürger aus Nettetal – möglicherw­eise insbesonde­re diejenigen, die sich politisch engagieren – auf der Liste befinden.“

Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) erklärt auf RP-Anfrage, in den turnusmäßi­gen Gesprächen mit der Kreispoliz­eibehörde „keinerlei Hinweise auf neonazisti­sche Aktivitäte­n in Nettetal“erhalten zu haben. „Des Weiteren sind wir auch von den zuständige­n Sicherheit­sbehörden auf Bundes- und Landeseben­e nicht informiert worden, dass es solche Listen gibt“, teilt er mit. „Grundsätzl­ich handelt es sich bei der Bekämpfung und Verfolgung von extremisti­schen Straftaten um eine originäre Zuständigk­eit der Sicherheit­sbehörden auf Bundes- und Landeseben­e.“

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