Kalenderblatt 30. Januar 1959
Untergang der „Hans Hedtoft“
Das Schiff galt als modernstes Schiff seines Landes, Experten hatten es als „unsinkbar“betitelt – und doch ging es auf der Rückreise von seiner Jungfernfahrt nach der Kollision mit einem Eisberg unter. Die Rede ist von dem dänischen Passagierschiff „Hans Hedtoft“, dessen Untergang am 30. Januar 1959 95 Menschen das Leben kostete. Der Schiffsverkehr zwischen Dänemark und Grönland war immer schwierig gewesen. Anfangs hatte die staatliche Gesellschaft „Den Kongelige Grønlandske Handel“(KGH) Segelschiffe eingesetzt, doch deren Überfahrt war gefährlich und nur zu bestimmten Zeiten im Jahr möglich. Auch als später größere und sicherere Schiffe zur Verfügung standen, kam es immer wieder zu Unglücksfällen. Mitte des 20. Jahrhunderts diskutierte das dänische Parlament, das Folketing, über die Verbindung. Die Führung der KGH wollte den Schiffsverkehr nach Grönland im Winter einstellen, da er verantwortungslos sei. Der zuständige Minister empfahl dagegen den Bau eines neuen Schiffs: der „Hans Hedtoft“. Sie wurde Mitte 1958 fertiggestellt und startete Anfang 1959 zur Jungfernfahrt. Als sie nach der Kollision mit einem Eisberg in Seenot geriet, kam jede Hilfe zu spät. Das Schiff blieb verschollen. Auch nach dem Unglück hielt Dänemark den Schiffsverkehr nach Grönland aufrecht. Nur der Passagierverkehr wurde zwischen Dezember und
Februar untersagt.