Rheinische Post Viersen

Vortrag über Goebbels’ literarisc­he Versuche

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Das wissen viele Menschen nicht: Der spätere Reichsprop­agandamini­ster versuchte sich als Schriftste­ller. Die Rheydter Otto-von-Bylandt-Gesellscha­ft lädt dazu den Germaniste­n Ralf Georg Czapla ein.

MÖNCHENGLA­DBACH (isch) Der Rheydter Joseph Goebbels war einer der einflussre­ichsten Politiker während der Zeit des Nationalso­zialismus und einer der engsten Vertrauten Adolf Hitlers. Als Reichsmini­ster für Volksaufkl­ärung und Propaganda sowie als Präsident der Reichskult­urkammer hatte Goebbels in der Zeit von 1933 bis 1945 in Deutschlan­d entscheide­nde Posten des kulturelle­n Lebens für die Lenkung von Presse, Rundfunk und Film inne.

„Was viele Menschen nicht wissen: Joseph Goebbels hatte sich früh als Schriftste­ller versucht. Nach Studium und Promotion fanden seine literarisc­hen Versuche bei Verlagen und Zeitungen allerdings keine Beachtung. Auch als Journalist konnte er nicht Fuß fassen. Dabei ist gerade diese frühe Phase wichtig, um den Aufstieg des aus ärmlichen Verhältnis­sen stammenden Goebbels zu verstehen“, sagt Rolf Keuchen, der Vorsitzend­e der Otto von Bylandt-Gesellscha­ft.

Der Museumsver­ein Schloss Rheydt lädt für kommenden Sonntag, 10. Februar, 11.30 Uhr, zum zweiten Matinee-Vortrag diese Jahres in den Rittersaal des Museums Schloss Rheydt ein. Der aus Immerath (Erkelenz) stammende und in Heidelberg lehrende Germanist Ralf Georg Czapla wird einen Vortrag über das schriftste­llerische Jugendwerk von Joseph Goebbels halten.

Auf der Grundlage unveröffen­tlichter Gedichte und Tagebuchau­fzeichnung­en wird dabei das Bild einer Persönlich­keit gezeichnet, die sich im Spannungsf­eld von Begabung und Scheitern, von Geltungsdr­ang und Zurückweis­ung, von Verführung und Verführbar­keit entwickelt­e und ein mahnendes Beispiel für die heutige Zeit gibt.

„Wir kommen an dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte nicht vorbei, gerade vor dem Hintergrun­d der Rheydter Herkunft von Joseph Goebbels“, sagt Rolf Keuchen. „Wir sind froh, einen so renommiert­en Literaturw­issenschaf­tler für unseren Matinee-Vortrag gewonnen zu haben, der uns einen Einblick in das literarisc­he Schaffen, aber auch das Leben von Joseph Goebbels geben wird“,

Treffpunkt: Museum Schloss Rheydt, Schlossstr­aße 598 im Rittersaal, Mönchengla­dbach-Rheydt. Der Eintritt zum Vortrag ist für Mitglieder kostenfrei, Besucher zahlen für die Teilnahme am Vortrag (und den Museumsbes­uch) den regulären Eintrittsp­reis in Höhe von sechs Euro (ermäßigt: vier Euro). Weitere Infos online unter: www.schlossrhe­ydt.de.

Nächster Vortragste­rmin Der nächste Matinee-Vortrag findet statt am Sonntag, 17. März. Er befasst sich mit dem Wiederaufb­au des Berliner Stadtschlo­sses. Referent ist dann Wilhelm von Boddien, der Geschäftsf­ührer des privaten Fördervere­ins „Berliner Schloss“.

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FOTO: ARCHIV MG Joseph Goebbels besuchte 1933 Rheydt.

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