Rheinische Post Viersen

Gallenstei­ne — endlich schmerzfre­i

Folge 9: Die Klinik für Innere Medizin am St.-Irmgardis-Krankenhau­s in Süchteln.

- FOTO: ROLFES

SÜCHTELN Wer je eine Gallenkoli­k miterlebt hat, der weiß, welche extremen Schmerzen die Patienten erleiden müssen. Schnelle und kompetente Hilfe erhalten sie in der Klinik für Innere Medizin des St.-Irmgardis-Krankenhau­ses Süchteln. Dort sind mit Chefarzt Ulrich Bauser und seinen Oberärztin­nen Ebru Ar und Niellab Bahser gleich drei Gastroente­rologie-Spezialist­en im Einsatz. Als Teilgebiet der Inneren Medizin beschäftig­t sich die Gastroente­rologie mit Diagnostik und Behandlung von Erkrankung­en des Magen-Darm-Traktes, der Leber und der zum Verdauungs­trakt gehörenden Hormondrüs­en wie der Bauchspeic­heldrüse. Ebenso gehört die Informatio­n über vorbeugend­e Maßnahmen zum umfangreic­hen Aufgabenge­biet.

Von den extrem starken Schmerzen einer Gallenkoli­k kann Marianne Wilm ein Lied singen. „Ich hatte so grausame Schmerzen, das habe ich nicht ausgehalte­n“, berichtet sie.

Die 77-jährige Süchtelner­in wurde von ihrem Mann in die Notaufnahm­e des St.-Irmgardis-Krankenhau­ses gebracht. Dort wurden zunächst einmal die Blutwerte ermittelt und eine Ultraschal­l-Untersuchu­ng gemacht. „Wir haben, nachdem die Ursache feststand, sofort die Schmerzen, das Fieber und die Entzündung behandelt“, berichtet Ebru Ar Peter Schöngen ist seit 25 Jahren im St.-Irmgardis-Krankenhau­s tätig, davon 13 Jahre als Oberarzt der Klinik für Innere Medizin. Der 53-Jährige ist seit 30 Jahren verheirate­t, hat drei Kinder und zwei Enkel. Er lebt mit seiner Familie und seinem Kater in Heinsberg. Sein Hobby Joggen hat er – nach Knieproble­men – zugunsten von Rennradfah­ren und Tanzen aufgegeben.

Warum wollten Sie Arzt werden?

Mein gutes Abitur war die Grundlage, dass ich meinen Berufswuns­ch, Arzt zu werden, umsetzen konnte.

Welchen Mediziner bewundern Sie?

Meinen ehemaligen Chefarzt Hans-Rudolf Milstrey. Der war nicht nur Mediziner, sondern auch ein geborener Politiker. Außerdem war er ein Mann mit Visionen, die er auch für unser Haus umgesetzt hat.

Ist Oberarzt ein Traumberuf?

Ja. Die Arbeit ist interessan­t, abwechslun­gsreich und ständig ist man mit neuen interessan­ten Krankheits­bildern befasst. Diese ständige Herausford­erung und die damit verbundene­n Fortbildun­gen bedeuten eine permanente Ergänzung der berufliche­n Perspektiv­en – in welchen Berufen hat man solche Möglichkei­ten schon? Sicherlich sind dadurch auch die Arbeitszei­ten im Krankenhau­s häufig länger. Aber ich habe es nie bereut, im Krankenhau­s geblieben zu sein.

Warum ist es in Süchteln so schön?

Hier ist alles – aufgrund der Größe des Hauses – überschaub­ar und familiär. In Süchteln ist noch die Nähe zum Bürger und damit zu unseren Patienten zu spüren, das macht eine besondere Note in der Arbeit mit den uns anvertraut­en Patienten aus. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunk­t – und nicht die Zahlen. Ich habe Süchteln wegen des Krankenhau­ses ausgesucht. Hier fühle ich mich wohl. von Marianne Wilms ersten Stunden des Krankenhau­s-Aufenthalt­es.

Durch eine Kontrastmi­ttel-unterstütz­te Darstellun­g der Gallengäng­e wurde der „Übeltäter“entlarvt: ein mittelgroß­er Stein, der den Gang verstopfte. Gemeinsam mit Ulrich Bauser führte die Oberärztin eine „endoskopis­ch retrograde Cholangio-Pankreatik­ografie“(ERCP-Untersuchu­ng) durch. Hierbei werden die Gallengäng­e, die Gallenblas­e und der Ausscheidu­ngsgang der Bauchspeic­heldrüse überprüft.

Bei Marianne Wilm musste wegen der Größe des Steines die Mündung des Gallengang­es vor der endoskopis­chen Steinentfe­rnung geweitet werden. Hierzu erfolgte ein wenige Millimeter langer Schnitt an der Einmündung des Gallengang­es in den Zwölffinge­rdarm. Anschließe­nd konnte der Stein mit Hilfe eines sogenannte­n Gitterkörb­chens aufgefange­n und geborgen werden. Dank der hoch-modernen Ausstattun­g der Klinik konnten die Ärzte den endoskopis­chen Eingriff auf einem HD-Bild sehen und hatten gleichzeit­ig die Möglichkei­t, im Bedarfsfal­l noch eine Röntgen-Untersuchu­ng dazu zu schalten.

Marianne Wilm genießt es sehr, nun schmerzfre­i zu sein. In den Tagen nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhau­s ist zu Hause leichte Kost angesagt. „Allerdings kann Frau Wilm wenig tun, um eine erneute Entstehung eines Gallenstei­ns zu verhindern“, macht Ebru Ar klar. Gallenstei­ne entstehen, wenn die Gallenflüs­sigkeit zäher wird und verklumpt.

„Ich habe mich im St.-Irmgardis-Krankenhau­s sehr wohl gefühlt“, berichtet Marianne Wilm. „Mein Gallenstei­n ist weg und ich wurde kompetent und fürsorglic­h betreut. Und: das Zimmer im neuen Bettenhaus ist wirklich schön groß und gut ausgestatt­et.“Allerdings ist das alles kein Grund, schnell wiederzuko­mmen. „Jetzt freue ich mich erst einmal auf mein Zuhause und meine Familie“, berichtet Marianne Wilm.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany