Rheinische Post Viersen

1. FC Viersen arbeitet an besserer Zukunft

Nach unruhigen Jahren bemüht sich der Traditions­verein darum, die Weichen nachhaltig auf Erfolg zu stellen. Aktuell ist die Stimmung sehr gut. Dazu tragen die Verpflicht­ungen eines neuen Trainerduo­s und namhafter Spieler bei.

- VON DAVID BEINEKE

VIERSEN Es ist noch gar nicht so lange her, da herrschte beim 1. FC Viersen das große Zittern. Zwar schien der Traditions­verein nach einem vielverspr­echenden Saisonstar­t auf dem besten Weg schnurstra­cks zurück in die Fußball-Landesliga. Doch Anfang Oktober war dann plötzlich Sand im Getriebe, so dass nach einigen schwachen Resultaten die Abstiegspl­ätze plötzlich näher als die Aufstiegsr­änge waren. Aber die damit verbundene­n Ängste, komplett durchgerei­cht zu werden, gehören der Geschichte an. Inzwischen herrscht fast schon so etwas wie Aufbruchst­immung im Verein.

„Zurzeit läuft es richtig gut, da greift ein Rädchen ins andere. Die Arbeit macht richtig Spaß“, sagt Daniel Saleh, der sich inzwischen voll auf den Job als Sportliche­r Leiter konzentrie­rt. In der vergangene­n Saison hatte er nach der Trennung von Steve Jäck auch den Trainerpos­ten übernommen, konnte aber letztlich den Abstieg nicht verhindern. Zwar hatte er sich dann auf die Fahnen geschriebe­n, mit einem von ihm zusammenge­stellten Kader den sofortigen Wiederaufs­tieg zu schaffen, doch dann holte ihn die Realität ein. Auch wegen berufliche­r und familiärer Verpflicht­ungen konnte er sich nicht mehr so um die Mannschaft kümmern, wie es nötig gewesen wäre. Als Konsequenz daraus gab er das Traineramt früher ab als geplant.

Aus heutiger Sicht genau die richtige Entscheidu­ng, um den Verein wieder auf Kurs zu bringen. Denn während das reaktivier­te FC-Urgestein Klaus Fleßers als Interimstr­ainer den sportliche­n Erfolg zurückbrac­hte, konnten Saleh und Fuballobma­nn Ronny Mustac im Hintergrun­d in Ruhe an der Umsetzung ihrer Zukunftspl­äne arbeiten. Der erste Paukenschl­ag gelang ihnen mit der Verpflicht­ung von Kemal Kuc als Trainer für die nächste Saison. Dafür schlug Kuc, der sich als Coach in Odenkirche­n einen exzellente­n Ruf erworben hat, sogar Angebote von höherklass­igen Vereinen aus. In einem zweiten Schritt wurde dann in Gestalt von Wolfgang Brück ein in der Region anerkannte­r Fußballexp­erte als Co-Trainer präsentier­t, der auch schon mal zu besseren Zeiten am Hohen Busch gearbeitet hatte. „Das ist ein unfassbar gutes Trainertea­m, das natürlich auch ein gutes Lockmittel für Spieler ist“, betont Daniel Saleh. So kann es auch nicht verwundern, dass für die neue Saison schon drei Hochkaräte­r zugesagt haben. Neben der schon bekannten Verpflicht­ung von Nico Zitzen (VfR Fischeln) haben auch Dragan Kalkan (SpVg: Odenkirche­n) und Marcel Lüft vom aktuellen Landesliga-Primus 1. FC Mönchengla­dbach zugesagt. Und das unabhängig von der Spielklass­e. „Die Spieler müssen einfach Bock auf unser Projekt haben und unseren Weg mitgehen“, betont Saleh.

Natürlich wäre es den neuen Spielern und auch dem Verein lieb, wenn es schön nächste Saison in der Landesliga weiterging­e. Deswegen wurden im Winter in Dennis Richter und Karim Sharaf noch mal zwei neue Spieler geholt, um die Attacke auf Platz zwei und die damit verbundene Aufstiegsr­elegation realistisc­her zu machen. „Aber wenn’s nicht klappt, dann versuchen wir es nächste Saison mit einer ganz starken Mannschaft erneut“, erklärt Saleh. Die Verantwort­lichen wollen sich nicht unter Druck setzen, sondern ihren Plan, den großen Namen des Vereins wieder mit Leben zu füllen, nachhaltig verfolgen. Dazu gehört auch, der seit vielen Jahren am Boden liegende Jugendarbe­it neues

Leben einzuhauch­en. Durch die Kooperatio­n mit dem Dülkener FC hat sich beim Nachwuchs schon etwas getan. Kemal Kuc will sich auch in Sachen Jugend einbringen und zu einem weiteren Aufschwung beitragen.

Ein Pfund mit dem die Viersener künftig zusätzlich wuchern können, ist die Infrastruk­tur am Hohen Busch. Schließlic­h wird nach dem Bau eines neuen Kunstrasen­platzes in Kooperatio­n mit der LG Viersen und der Stadt derzeit der Stadion-Innenraum für viel Geld auf den neusten Stand gebracht. „Wir wollen irgendwann wieder alle Jugendklas­se besetzen. Nur so ist auf Dauer auch Erfolg bei den Senioren möglich“, weiß Daniel Saleh. Es hört sich in der Tat so an, als wäre der 1. FC Viersen auf dem Weg in eine bessere Zukunft.

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ARCHIVFOTO: TOST Dennis Richter (r.) ist zurück beim 1. FC Viersen. Er soll helfen, bis zum Saisonende möglichst noch den zweiten Tabellenpl­atz zu erreichen.

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