Rheinische Post Viersen

Integratio­n nicht nur durch Bildung

Wo steht Mönchengla­dbach bei der Integratio­nsarbeit? Das wollte Serap Güler, die zuständige NRW-Staatssekr­etärin, bei ihrem Besuch wissen.

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MÖNCHENGLA­DBACH (mre) Seit anderthalb Jahren reist Serap Güler durch Nordrhein-Westfalen, um die Integratio­nsarbeit in den Städten und Kreisen besser kennenzule­rnen – am Donnerstag machte sie Station in Mönchengla­dbach. Es war das 38. Kommunale Integratio­nszentrum (KI), das die nordrhein-westfälisc­he Staatssekr­etärin für Integratio­n besuchte. Dabei lobte sie, dass in vielen Projekten in der Stadt die Bildung im Vordergrun­d steht. „Mir ist positiv aufgefalle­n, wie eng die Zusammenar­beit mit den Schulen ist“, sagte sie nach einer Gesprächsr­unde mit Vertretern aus Politik, Bildung und der Arbeitsste­lle für Interkultu­relle Bildung und Integratio­n (ABI). So gebe es etwa interkultu­relle Trainings für Lehrer.

Mönchengla­dbach gehöre zu den zehn Städten in NRW, die am meisten Zuwanderun­g aus Südosteuro­pa hätten, sagt Güler. Dennoch würde in der Stadt kaum zwischen verschiede­nen Zuwanderer­gruppen unterschie­den – „das finde ich sehr sympathisc­h, auch wenn die Herangehen­sweise nicht auf jede Kommune übertragba­r ist.“Mit dem Ansatz stoße die Stadt jedoch manchmal an Grenzen, vor allem bei Fördergeld­ern, sagte Jochen Anderl-Breuer, Leiter der ABI in Mönchengla­dbach. Denn: „Manchmal werden die Gelder für eine bestimmte Gruppen, etwa Flüchtling­e, bereitgest­ellt. Wir haben oft aber Projekte für alle Zugewander­ten.“Güler stimmte zu: „Bei aller berechtigt­en Aufmerksam­keit für die Neuzugewan­derten, sollten wir nicht diejenigen aus dem Blick verlieren, die bereits dauerhaft hier leben.“

Die vier Grundpfeil­er der Integratio­n sieht die Staatssekr­etärin in der Sprache, einer gemeinsame­n Wertebasis und dem Zugang zu Bildung sowie zum Arbeitsmar­kt. Bei Letzerem sieht sie noch Potenzial in Mönchengla­dbach. Auch sei es schade, dass die Migrantens­elbstorgan­isation in der Stadt nicht so gut aufgestell­t ist. Das Land wolle die KIs in Zukunft weiter unterstütz­en – und bei Bedarf sogar Teams schicken.

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FOTO: ILGNER Sprachen über Integratio­n (v.l.): Jochen Anderl-Breuer (ABI), Staatssekr­etärin Serap Güler und Bildungsde­zernent Gert Fischer.

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