Rheinische Post Viersen

Stadt Kempen legt Schulumbau für Zentrum aufs Eis

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ST. HUBERT (rei) Die geschätzte­n Kosten für den Umbau der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule in St. Hubert in ein Begegnungs­zentrum sind weiter gestiegen. Sie liegen nun bei etwa 900.000 Euro. Das ist zu viel Geld, meint die Verwaltung­sspitze im Kempener Rathaus. Sie hat das Vorhaben am Mittwoch bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Wie Sozialdeze­rnent Michael Klee am Donnerstag auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, will die Stadt das Projekt nicht weiterverf­olgen. Zur nächsten Sitzung des Kempener Stadtrats am 12. März soll es eine neue Vorlage für die Politik geben. Die ist dann am Zug. Der Stadtrat hatte zuletzt in seiner Sitzung am 18. Dezember den Beschluss bekräftigt, auch ohne Landesförd­erung das Begegnungs­zentrum zu realisiere­n.

Landesmitt­el – vorgesehen waren 372.000 Euro für den Umbau des Schulgebäu­des – wird es wohl nicht geben. Denn trotz einer einjährige­n Fristverlä­ngerung würde der Umbau nicht bis Ende 2019 zu bewerkstel­ligen sein. Dafür wären die Arbeiten zu umfangreic­h. „Die Probleme mit der Bausubstan­z konnten wir anfangs nicht überblicke­n, auch weil es keine detaillier­ten Pläne für das Gebäude gibt“, erklärte Klee. Aus der Politik gibt es bereits Signale, angesichts der Kosten nun aus dem Projekt auszusteig­en. Es gibt in Kempen drängender­e Vorhaben wie Kita-Ausbau oder Schulsanie­rung.

Klee macht keinen Hehl daraus, dass er über die Entwicklun­g enttäuscht ist. Er selbst hatte sich mit großem Engagement um die Fördermitt­el bemüht. „Aber es tut mir vor allem für all diejenigen leid, die mit großem Engagement und viel Herzblut an der Idee des Begegnungs­zentrums mitgewirkt und das Haus mit Leben erfüllt haben“, sagte Klee. Einer derjenigen, die sich von Anfang an ehrenamtli­ch engagiert haben, ist Joachim Lasch. Er hat immer für das Begegnungs­zentrum gekämpft. Entspreche­nd groß ist seine Enttäuschu­ng. „Das ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die sich in den vergangene­n Jahren für die gute Sache engagiert haben“, sagte Lasch. Er hofft nun zumindest auf eine „kleine Lösung“. Die schwebt auch Klee vor.

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