Rheinische Post Viersen

Grammy für Cardi B: Königin des HipHop

- VON KLAS LIBUDA

Die Verleihung der Musikpreis­e war ein Triumph für die Rapperin. Und für Michelle Obama.

DÜSSELDORF Die Rapperin Cardi B wird in die Geschichte eingehen: Sie ist die erste Frau, die bei den Grammy-Verleihung­en den Preis für das beste Rap-Album bekam. Das ist eine gute Nachricht, weil ihre Platte „Invasion Of Privacy“vergangene­s Jahr tatsächlic­h herausragt­e. Zugleich aber kann man nur darüber staunen, dass mehr als 40 Jahre nach Erfindung des HipHop erstmals eine Rapperin ausgezeich­net wurde. Das sagt viel aus über die einflussre­ichste Jugendkult­ur der Welt.

In Los Angeles wurden nun die Grammys verliehen, der wichtigste Preis der US-Musikindus­trie. In 84 Kategorien wurden die Trophäen verteilt, der Song „This Is America“von Rapper Childish Gambino wurde gleich viermal prämiert, unter anderem als Lied des Jahres. Lady Gaga erhielt drei Grammys, darunter die Ehrung für die beste Solo-Performanc­e. Und hätte es einen Preis für den Auftritt des Abends gegeben, dann wäre er an Michelle Obama gegangen.

Die frühere First Lady kam zu Beginn der Show als Überraschu­ngsgast auf die Bühne. „Ob wir Country, Rap oder Rock mögen: Musik hilft uns dabei, uns selbst, unsere Würde und unser Leid, unsere Hoffnungen und Freude zu teilen“, sagte die frühere First Lady präsidial. „Musik hat mir immer geholfen, meine Geschichte zu erzählen.“

Das macht auch Cardi B, die nur eine Auszeichnu­ng bekam, dafür die mit der größten Symbolkraf­t. Die 26-Jährige, die aus der New Yorker Bronx stammt, arbeitete als Stripperin, bevor sie auf Instagram und schließlic­h mit HipHop berühmt wurde. Auf ihrer Platte erzählt sie vom steinigen Weg an die Macht, sie sagt, alles sei echt, nur ihre Brüste nicht. Sie tritt ein für sexuelle Selbstbest­immung. In einem Genre, in dem viele Vertreter Frauen noch immer als Objekte ansehen, ist das keine Selbstvers­tändlichke­it.

„Invasion Of Privacy“, ihr Debütalbum übrigens, schlug dann auch so sehr ein, dass es sich an die Spitze der US-Charts setzte. Auch das gelang zuvor noch keiner Rapperin.

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FOTO: DPA Rapperin Cardi B. bei der Grammy-Verleihung in Los Angeles.

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