Die Macherin im Technischen Rathaus
Vor gut 40 Tagen hat Susanne Fritzsche ihre Arbeit als Technische Beigeordnete in der Stadt Viersen aufgenommen. Die 56-Jährige hat sich viel vorgenommen. Sie will ein Stadtentwicklungskonzept erstellen und die Ortskerne stärken.
VIERSEN Wenn Susanne Fritzsche auf ihren Reisen in eine fremde Stadt kommt, geht sie nicht wie andere Menschen ins Museum, sondern sie läuft mit offenen Augen durch die Stadt. „Man kann in jeder Stadt etwas lernen“, sagt die Technische Beigeordnete der Stadt Viersen. Am 2. Januar hat die Nachfolgerin von Beatrice Kamper im Technischen Rathaus an der Bahnhofstraße ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist zuständig für die Stadtentwicklung und -planung, die Bauverwaltung und Bauaufsicht, das Ingenieurteam für Verkehrs- und Freianlagen und die Städtischen Betriebe, die für Stadtstraßen und die Grünanlagen zuständig sind. Gut 260 Mitarbeiter gehören in ihr Ressort.
Fritzsches frühere Arbeitsstelle liegt keine 20 Kilometer Luftlinie von Viersen entfernt. Zwölf Jahre war die 56-Jährige Technische Beigeordnete in Nettetal. Dort setzte die gebürtige Kölnerin viele Projekte um: die Ludbachpassage, die Fußgängerzone Lobberich, Neu- und Umbauten bei den Feuerwehrhäusern, Kindertagesstätten und den Petershof Leuth.
Viersen ist kein Neuland für die neue Beigeordnete: „In der Innenstadt war ich einkaufen. Ich kenne Viersen als Kreisstadt von Terminen. Dülken kenne ich natürlich auch, weil es einfach schön ist.“Trotzdem stehen für Fritzsche derzeit viele Kennenlern-Termine auf der Agenda. An ihrem ersten Arbeitstag schrieb sie die Mitarbeiter an mit dem Versprechen, sich bald persönlich vorzustellen.
„Vergangene Woche habe ich Süchteln besucht. Am Donnerstag führt mich Herr Dörenkamp durch Alt-Viersen“, erzählt sie. Kommende Woche treffe sie die „Macher“der Königsburg. Die Stadtentwicklung von Süchteln steht auf ihrer To-Do-Liste. „Dort müssen wir jetzt ein Konzept erarbeiten. Es gibt viele wunderschöne Häuser. Ich würde mir wünschen, dass wir an manchen Fassaden im Erdgeschoss etwas ändern, und wir müssen die Erreichbarkeit verbessern.“
Die Technische Beigeordnete hat alle Viersener Ortskerne im Blick. „Es ist wichtig, dass wir die Qualität erhalten, verbessern und den Einzelhandel stärken.“Die Konkurrenz durch das Internet könne sie nicht aufhalten, aber „ich kann Hindernisse aus dem Weg räumen, wenn es etwa das Bauordnungsrecht betrifft“. Neben der Stärkung der Ortskerne hat sie noch ein Ziel: „Ich möchte ein Stadtentwicklungskonzept erstellen, eine Art Leitbild.“Dabei hat Fritzsche bisher bewiesen, dass sie nicht nur plant, sondern eine Macherin ist und gern Projekte umsetzt. Es gibt genug zu tun: etwa günstigen Wohnraum schaffen für kleine Haushalte, den Klimaschutz verbessern. Die Landesgartenschau würde sie gern in die Stadt holen. Viersen habe viele Stärken: eine gute Verkehrsanbindung und Infrastruktur, grüne Baugebiete, viele moderne Sportanlagen. „Sofern ich das jetzt schon sagen kann. Ich bin ja noch keine 100 Tage im Amt.“