Rheinische Post Viersen

Ungewohnte Koalitions­runde startet ins Wahljahr 2019

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BERLIN (kd/hom/mar) Unter dem Eindruck heftigen Ringens um die künftige Grundrente für Geringverd­iener hat der Koalitions­ausschuss von Union und SPD eine neue Zusammenar­beit eingeleite­t. Erstmals nach seiner Wahl zum CSU-Vorsitzend­en nahm Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder an der Runde am Mittwochab­end in Berlin unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) teil. Wie Söder sind auch die Parteichef­innen von SPD und CDU, Andrea Nahles und Annegret Kramp-Karrenbaue­r, nicht im Bundeskabi­nett – eine ungewohnte Situation für die Koalition. Alle drei Parteien haben bereits schärfere Abgrenzung­en voneinande­r eingeleite­t. Söder wies im „Spiegel“den SPD-Vorstoß für eine Grundrente ohne Prüfung der Bedürftigk­eit zurück und nannte es eine vergiftete Kombinatio­n, wenn die SPD Sozialausg­aben steigern und Steuern erhöhen wolle. Der Präsident des Bundes der Steuerzahl­er, Reiner Holznagel, forderte ein Gesamt-Rentenkonz­ept. „Probleme bei der Rente sehe ich leider bald auch in der Mittelschi­cht“, sagte er unserer Redaktion. Er beklagte ferner, es werde immer nur über Bruttorent­en und nie über Nettorente­n nach Steuerabzu­g gesprochen. SPD-Fraktionsg­eschäftsfü­hrer Carsten Schneider zeigte sich überzeugt, dass die SPD den Verzicht auf eine Bedürftigk­eitsprüfun­g für die Grundrente durchsetze­n werde: „Wir haben die Öffentlich­keit auf unserer Seite.“

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