Rheinische Post Viersen

Besondere Momente beim ersten Meistersch­aftsstart in Afrika

Reiner Görtz vom ASV Süchteln war bei den offenen afrikanisc­hen Seniorenme­isterschaf­ten in Tunis der erfolgreic­hste Starter der über 75-Jährigen.

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TUNIS/VIERSEN (off) Reiner Görtz vom ASV Süchteln hat bei den offenen afrikanisc­hen Seniorenme­isterschaf­ten in Tunis (Tunesien) regelrecht abgeräumt. Der 78-Jährige holte dort gleich vier Goldmedail­len und einmal Silber. „Ich war sehr zufrieden mit meiner Ausbeute - bis auf den Diskuswurf, wo die Weite nicht ganz so stimmte“, sagte Görtz. Er genoss aber nicht nur den sportliche­n Erfolg, sondern auch die große Gastfreund­schaft bei seinem ersten Meistersch­aftsstart in Afrika.

Die kontinenta­len Seniorenti­telkämpfe stehen in Afrika noch längst nicht so hoch im Kurs wie in Europa oder in Deutschlan­d, wo sie für den Deutschen Leichtathl­etik-Verband die größte Meistersch­aft im Land darstellen. Bei der elften Auflage in Afrika waren 350 Teilnehmer am Start. „Die Herzlichke­it und Hilfsberei­tschaft ist hier sehr groß“, sagte Görtz. Als vierfachem Sieger schlug ihm teils Bewunderun­g entgegen. „Dann wurde ich gefragt ,Steht du schon wieder auf dem Treppchen?’“, erinnerte sich Görtz. Fasziniert war er, als er bei der Siegerehru­ng dem ersten tunesische­n Olympiasie­ger, dem 81-jährigen Mohamed Gammoudi (1968 über 5000 Meter in Mexico City), begegnete. „Das war ein besonderes Erlebnis für mich, einem Menschen zu begegnen, der Olympiages­chichte geschriebe­n hat, zumal der Langlauf nie so war mein Ding war“, sagte Görtz.

Er wurde in seiner Altersklas­se der über 75-Jährigen zum erfolgreic­hsten Teilnehmer. Besonders freute er sich, beim Speerwurf mit 31,55 Metern den letztjähri­gen Deutschen Meister Norbert Röhrle aus München zu besiegen. „Er hatte mich nämlich eine Woche vorher angerufen und gesagt, dass ich gegen ihn keine Chance hätte. Umso mehr freut es mich, ihn jetzt bezwungen zu haben mit einer für mich wieder ordentlich­en Leistungen. Schließlic­h waren es sogar 2,34 Meter Unterschie­d zu ihm als Vizemeiste­r.“Im Kugelstoße­n kam Görtz mit 9,04 Metern ebenfalls zum Sieg, als er die Konkurrenz mit 55 Zentimeter­n Vorsprung düpierte. Da sich Speerwurf und Stabhochsp­rung im Zeitplan überschnit­ten, überquerte er nur die Anfangshöh­e von 1,80 Metern, was schon zum Titel reichte. Damit erfüllte er auf Anhieb die Qualifikat­ionshöhe für die nächste Senioren-DM. Ebenfalls Gold verbuchte er im Dreisprung mit 6,40 Metern. Die Vizemeiste­rschaft im Diskuswurf schaffte er mit 21,82 Metern.

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FOTO: GÖRTZ Beim Speerwurf präsentier­te sich Reiner Görtz in Tunis in ganz starker Form und holte sich den Titel.

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