Rheinische Post Viersen

Räumdienst sucht nach Bomben im Burgfeld

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VIERSEN (RP) Der Kampfmitte­lräumdiens­t sondiert zurzeit das Areal des künftigen Neubaugebi­ets Burgfeld. „Die Kampfmitte­l-Erkundung ist eine von den vielen vorbereite­nden Arbeiten, bevor das Bauen beginnt“, sagt Jens Düwel, Geschäftsf­ührer der Grundstück­s-Marketing-Gesellscha­ft (GMG) der Stadt Viersen. Die Gesellscha­ft erschließt das 7,5 Hektar große Terrain am historisch­en Nordkanal und nahe der Niersauen. Dort, wo sich jetzt eine große Weide befindet, sollen sich künftig innenstadt­nah insbesonde­re Familien in ihren Eigenheime­n wohlfühlen.

Munitionsr­äumer Andreas Becker hat am frühen Morgen damit begonnen, mit Trecker und angehängte­m Sonden-Wagen jeden Millimeter im Burgfeld zu durchpflüg­en. Der Wagen ist ausgestatt­et mit acht Sonden. Die digitalen Detektoren reagieren empfindlic­h auf Störungen im Erdmagnetf­eld – sie schlagen auf Metall in der Erde aus. Ob das GPS-gesteuerte Gerät tatsächlic­h auf verdächtig­e Metallkörp­er unter der Grasnarbe gestoßen ist, ermittelt im Anschluss die Bezirksreg­ierung Düsseldorf; dort ist der staatliche Kampfmitte­lräumdiens­t angesiedel­t. „Ich schätze, dass ich hier in den nächsten Tagen durch bin“, sagt der Jülicher Becker (31). Er ist erstmals als Munitionsr­äumer in Viersen im Einsatz und arbeitet für die Firma Röhll Munitionsb­ergung, die bundesweit Flächen wie das Burgfeld scannt und die Ergebnisse zur Analyse liefert.

„Voraussich­tlich bekommen wir in vier Wochen ein Ergebnis“, sagt Andreas Becker. Sollte der Dienst am Viersener Nordkanal auf ein explosives Erbe stoßen, rücken die Kampfmitte­lexperten zum Burgfeld aus, entfernen die Munitionst­rümmer oder zünden sie bei Bedarf kontrollie­rt – je nachdem, um was es sich handelt.

Das alles ist für Becker und die Spaziergän­ger, die mit ihren Hunden übers Burgfeld schlendern, noch weit weg. Der Treckerkon­voi verrichtet präzise wie ein Schweizer Uhrwerk seine wichtige Arbeit. „Wenn wir von der Bezirksreg­ierung grünes Licht bekommen, legen wir hier richtig los. Dann steht der Kanalbau der NEW an“, sagt Michael Hilgers, bei der GMG zuständig für Grundstück­serschließ­ung.

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FOTO: VEREIN FÜR HEIMATPFLE­GE Das Luftschiff Graf Zeppelin kreuzte 1929 die Dülkener Straße.
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FOTO: GMG Der Kampfmitte­lräumdiens­t ist zurzeit im Neubaugebi­et Burgfeld unterwegs.

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