Rheinische Post Viersen

„Wir müssen uns ständig hinterfrag­en“

Der Trainer des Fußball-Oberligist­en Union Nettetal startet mit seinem Team gegen Ratingen in die Restsaison.

- VON DAVID BEINEKE

NETTETAL Der SC Union Nettetal hat nach einem starken ersten Saisonabsc­hnitt als Aufsteiger in der Fußball-Oberliga auf einem Nichtabsti­egsplatz überwinter­t. Die Abstände nach unten sind allerdings alles andere als beruhigend. Vor dem ersten Punktspiel des neuen Jahres am Sonntag daheim gegen Germania Ratingen spricht Trainer Andreas Schwan im Interview unter anderem darüber, wie er die Vorbereitu­ng gesehen hat und wie er mit seinem Team den Rest der Saison angehen will.

Herr Schwan, mit welchem Gefühl schauen Sie auf das Ende der ersten Nettetaler Winterpaus­e in der Oberliga?

Schwan Mit einem guten Gefühl, schließlic­h haben wir uns Ende vergangene­n Jahres durch eine starke Phase eine sehr gute Ausgangspo­sition aufgebaut.

Wie zufrieden waren Sie mit der Vorbereitu­ng?

Schwan Die Vorbereitu­ng war wegen des Wetters nicht ideal. Aber von Schnee und Eis waren ja alle betroffen. Wir haben das Beste daraus gemacht und uns mit Lauf- und Fitnessein­heiten konditione­ll auf ein gutes Level gebracht. Zudem war die Trainingsb­eteiligung exzellent, was für den Charakter des Teams spricht. Es sind zwar drei Testspiele ausgefalle­n, doch dafür haben wir im Training viel mit Spielforme­n gearbeitet und Abläufe einstudier­t.

Woran wurde schwerpunk­tmäßig gearbeitet?

Schwan Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Stärken noch besser zur Geltung bringen können. Das ist die Flexibilit­ät zwischen Ballbesitz und schnellem Umschalten. Dafür ist die Ballerober­ung die Basis, künftig wollen wir mit dem Pressing noch weiter weg von unserem Tor beginnen. Um das Risiko zu minimieren, bedingt das bei Ballverlus­t ein sofortiges Umschalten auf Gegenpress­ing. Wir müssen uns ständig hinterfrag­en, denn Stillstand wäre ein Rückschrit­t und das darf nicht sein.

Wie macht sich Ihr prominente­r Winterzuga­ng René Jansen? Schwan Richtig gut, er passt charakterl­ich toll zu uns. Er zeigt in jedem Training Einsatz und geht vorne weg mit seiner Erfahrung. Er fühlt sich gar nicht an wie ein Neuzugang, er hat schon einen guten Draht zum Team.

Wie kann er beim Ziel Klassenver­bleib helfen?

Schwan Ich sehe ihn eher auf der Außenbahn, weil wir im Zentrum schon mit vier Spielern gut besetzt sind. Er kommt mit Tempo ins letzte Drittel, lässt sich aber schon mal ins Zentrum fallen, das macht uns flexibler. Zudem bringt er mehr Torgefahr in unser Spiel.

Welche Zwischenzi­ele auf dem Weg zum Klassenver­bleib haben Sie sich gesetzt?

Schwan So schnell wie möglich die nötigen Punkte holen. Vor Karneval haben wir noch die wichtigen Spiele gegen Ratingen und den SC West, nach Karneval die Partie gegen den FSV Duisburg, der sich im Winter verstärkt hat. Wir wollen den Abstand nach unten vergrößern, kurzum einen guten Start hinlegen.

Sie haben es angesproch­en. Bei der Oberliga-Konkurrenz hat sich teils einiges getan. Wie beurteilen Sie das?

Schwan Natürlich haben wir wahrgenomm­en, dass sich gerade in Duisburg, Speldorf und Hiesfeld einiges getan hat. Doch das sind Wundertüte­n für uns, wir beschäftig­en so wenig wie möglich mit den anderen Teams. Wir sehen uns gefestigt, haben einen tollen Zusammenha­lt, René Jansen dazu bekommen und hatten bislang nicht allzu viele Verletzung­en.

Was erwartet Ihre Mannschaft gegen Ratingen?

Schwan Wir haben in der Meistersch­aft und im Pokal gegen Ratingen gewonnen, die Mannschaft liegt als Neunter hinter ihren Erwartunge­n zurück. Sie ist aber individuel­l richtig gut besetzt, gerade in der Offensive durch einen Spieler wie den Ex-Profi Lamidi. Die Mannschaft ist aber auch anfällig.

Wie werden Sie also ins Spiel gehen?

Schwan Wir müssen vom ersten Moment aktiv sein, nach vorne spielen und über die Laufbereit­schaft in die Zweikämpfe kommen. Ratingen hat gute Vorbereitu­ngsspiele gemacht, die wir beobachtet haben. Da können wir uns einiges rausziehen. Das wird ein enges Match zwischen Tabellenna­chbarn.

Glauben Sie, dass die Verantwort­lichen in Ratingen die Nettetaler Stärken aus den ersten beiden Spielen entschlüss­elt haben?

Schwan Eher nicht, schließlic­h haben wir uns seitdem verändert. Und wir wissen ja auch, was uns erwartet und können uns entspreche­nd darauf einstellen.

 ?? ARCHIVFOTO: SPÜTZ ?? René Jansen (r.) hier bei einem Kopfball noch im Trikot des Regionalli­gisten SV Straelen. In der Winterpaus­e schloss sich der Stürmer dem SC Union Nettetal an und steht nun vor seinem ersten Punktspiel­einsatz für seinen neuen Verein. Es geht daheim gegen Ratingen.
ARCHIVFOTO: SPÜTZ René Jansen (r.) hier bei einem Kopfball noch im Trikot des Regionalli­gisten SV Straelen. In der Winterpaus­e schloss sich der Stürmer dem SC Union Nettetal an und steht nun vor seinem ersten Punktspiel­einsatz für seinen neuen Verein. Es geht daheim gegen Ratingen.

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