Rheinische Post Viersen

Europa zuerst

- VON HOLGER MÖHLE

Jetzt also Europa zuerst – oder auch „Europe united“gegen „America first“? Wenn Europa in der Welt mitreden will, wenn es gehört werden will, wenn es in der Lage sein will, auf Krisen vor der eigenen Haustür zu reagieren, dann müssen sich die Europäer mit Fähigkeite­n auch außerhalb des Bündnisses wappnen. Der Brexit macht Europa nicht stärker, sondern schwächer, erst recht schwächt er Großbritan­nien. Umso wichtiger wird es sein, dass sich das Vereinigte Königreich mit seinen bewährten Bindungen in die USA nicht auch noch aus der europäisch­en Verteidigu­ngs- und Sicherheit­spolitik verabschie­det. Insofern haben die deutsche Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen und ihr britischer Amtskolleg­e Gavin Williamson mit ihrem Auftritt bei der Münchener Sicherheit­skonferenz ein wichtiges Zeichen gesetzt. Es ist eine europäisch­e Selbstverg­ewisserung gegen die Restrisike­n.

Mitunter wird sich Europa früher, als es vielen lieb sein kann, auf sich selbst verlassen müssen. Trump ist Nato-müde. Denn die Nato ist aus seiner Sicht vor allem eins: ein schlechtes Geschäft für die USA. BERICHT ABRECHNUNG IN MÜNCHEN, POLITIK

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