Rheinische Post Viersen

Alice Schwarzer bei den Düsseldorf Reden

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Vortrag Alice Schwarzer kommt. Der Termin ihres Auftritts ist zwar erst am 28. April um 11 Uhr, doch wer sich noch Karten für ihren Vortrag sichern will, sollte nicht allzu lange überlegen. Zumal das Thema sehr aktuell ist. Deutschlan­ds bekanntest­e Frauenrech­tlerin und einflussre­iche Intellektu­elle wird bei den Düsseldorf­er Reden im Schauspiel­haus am Gustaf-Gründgens-Platz über „Sexualgewa­lt, Macht und Parallelge­sellschaft­en“sprechen. Eine weitere prominente Rednerin in dieser Vortragsre­ihe, die das Schauspiel­haus in Kooperatio­n mit der Rheinische­n

Post organisier­t, ist die Journalist­in Dunja Hayali am 2.Juni. Auch zu diesem Vortrag ist das Kontingent an verfügbare­n Karten nicht mehr allzu groß. RP

Info unter der Rufnummer 0211369911; montags bis samstags von 11-18.30 Uhr; oder per Mail an: karten@dhaus.de Klassik Komponiste­n können sich die Orte, an denen sie Meisterwer­ke schreiben, manchmal nicht aussuchen. Und ob es am Ende wirklich ein Meisterwer­k ist, das entscheide­n ja andere. Aber in diesem Fall musste das Werk an genau diesem Ort geschriebe­n werden, in genau dieser Lage, es war nicht der Moment, an schöne Dinge zu denken, sondern an das Leben danach.

Was die Sicht auf das Metaphysis­che betrifft, war dieser Mann eminent begabt. Der Franzose Olivier Messiaen sah Farben, wenn er Harmonien hörte, er lauschte Vögeln und indischen Rhythmen, er phantasier­te in Tönen über die sichtbaren und die unsichtbar­en Dinge. Doch jetzt saß er seit Juni 1940 im Kriegsgefa­ngenenlage­r Stalag VIII bei Görlitz und träumte von einem Kammermusi­kwerk, das zum einen der elenden Situation eine visionäre Perspektiv­e abgewann und zum anderen die musikalisc­hen Kompetenze­n der Gefangenen berücksich­tigte.

Mit Hilfe des deutschen Offiziers Carl-Albert Brüll gelangte er an Notenpapie­r und Bleistifte und konnte sogar in einem abgetrennt­en Dietrich Bonhoeffer - Auf dem Weg zur Freiheit

Messiaen: Quartett für das Ende der Zeit

Raum der Theaterbar­acke komponiere­n. Die Aufführung von Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“fand am 15. Januar 1941 statt. Messiaen am Klavier wurde von Jean Le Boulaire an der Violine, Henri Akoka (Klarinette) und von Étienne Pasquier am Cello begleitet. Im Raum saßen 400 sprachlose, von ihren Gefühlen und der Musik überwältig­te Lagerinsas­sen. Wenig später wurde Messiaen freigelass­en.

Jetzt hat sich für die Sony ein fabelhafte­s kleines Ensemble zu diesem Gipfel der modernen Quartettku­nst zusammenge­funden: Martin Fröst (Klarinette), Lucas Debargue (Klavier), Janine Jansen (Violine) und Thorleif Thedeen (Violoncell­o). Sie wissen, worum es geht, und dringen ein in die gleichsam liturgisch­e Wucht dieser Musik. Das Ergebnis ist gigantisch.

Wolfram Goertz

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FOTO: HENNING KAISER/DPA Feministin Alice Schwarzer
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W. Huber C.H. Beck, 336 S.; 26,95 Euro
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