Experten: Ärzte wollen nicht auf Abtreibungslisten
BERLIN (epd) Bei einer Anhörung im Bundestag hat eine Mehrheit der Experten Kritik am Kompromiss der großen Koalition zu den geplanten Änderungen beim Werbeverbot für Abtreibungen geäußert. Zweifel wurden vor allem an den Plänen laut, Informationen zu Ärzten, die Abtreibungen anbieten, auf zentralen Listen zu veröffentlichen. Es sei damit zu rechnen, dass eine erhebliche Zahl von Ärzten und Ärztinnen nicht aufgeführt werden wolle, sagte die Kasseler Gynäkologin Nora Szász. Grund seien Aktivitäten von Abtreibungsgegnern. Szász wurde wie die Gießener Ärztin Kristina Hänel wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen den umstrittenen Paragrafen 219a angezeigt. „Die Listen werden lückenhaft sein“, sagte auch Ulrike Busch, Professorin für Sexualwissenschaft in Merseburg.