Neue Ideen für Gladbachs Innenstadt
Besondere gastronomische Angebote, Movement Studios, Co-Working und Co-Living: Das Unternehmen Schleiff hat Geschäftsimmobilien zwischen Hindenburgstraße und Bismarckplatz gekauft und will sie mit modernem Leben füllen.
MÖNCHENGLADBACH Georg Wilms ist sicher: „Mönchengladbach wird sich in den nächsten Jahren rasant weiterentwickeln, daran wollen wir mitarbeiten.“Und der Gesellschafter-Geschäftsführer von Schleiff Wertentwicklung, einem Unternehmen der Schleiff-Gruppe Erkelenz, sagt. „Als lokaler Entwickler kennen wir den Markt sehr gut und freuen uns auf die spannende Aufgabe.“Das Unternehmen hat eine Büround Geschäftsimmobilie in direkter Innenstadtlage der Stadt Mönchengladbach erworben. Der Gebäudekomplex erstreckt sich über die Hindenburgstraße, die Stephanstraße bis hin zum Bismarckplatz. Das Areal hat eine Grundstücksgröße von etwa 4700 Quadratmetern und verfügt über eine Nutzfläche von etwa 10.500 Quadratmetern. Hauptmieter des Büro- und Geschäftshauses sind unter anderen Esprit, die Deutsche Telekom (CMG) sowie das Backwerk.
Allein das seit anderthalb Jahren leerstehende Gebäude der Postbank am Bismarckplatz hat 4500 Quadratmeter Fläche, verteilt auf vier Etagen. „Möglicherweise werden wir die oberen beiden Stockwerke abbrechen und durch einen neuen Aufbau ersetzen“, sagt Wilms. Der Plan: Durch die Verschönerung des Hauses an der Ecke Stephanstraße soll auch der Bismarckplatz aufgewertet werden. „Wir denken nicht nur über unsere Immobilien nach, sondern intensiv auch über das Umfeld.“
Georg Wilms und sein Team sind derzeit viel unterwegs. Neulich haben sie sich Amsterdam angesehen. „Das ist eine sehr spannende Stadt mit vielen Anregungen“, sagt Wilms. In Zagreb will er sich als nächstes umsehen. „Es gibt eine Reihe von europäischen Städten, die neue und interessante Wege gehen.“Ein großes Thema sei „Healthy Food“(gesundes Essen), im Trend seien zunehmend vegetarische und vegane Speisen. „Da gibt es ganz neue Geschäfte und Märkte.“Wilms kann sich etwa eine ausgedehnte Außengastronomie an der Stephanstraße vorstellen.
Ein weiteres Thema seien die „Urban Movement Studios“, die in allen großen Städten entstanden sind. In den Studios werden Fitness, Gesundheit und Bewegung gefördert. Neben dem „Co-Working“(kleine Unternehmen arbeiten zusammen in einem Büro und profitieren voneinander), das es bereits in Mönchengladbach gibt, sei ein neuer Trend das „Co-Living“. „Es gibt immer mehr Projektarbeiter, die ein oder zwei Jahre in einer Stadt leben und gern in einer solchen Wohngemeinschaft leben.“
Einige der Ideen, die er in anderen Städten sammelt, werden in den Immobilien in der Gladbacher City Einzug halten. „Das ist eine große Herausforderung, wir müssen so planen, dass die Einheiten langfristig funktionieren.“Nicht alles, was etwa in Düsseldorf oder Berlin passt, könne man eins zu eins auf Mönchengladbach übertragen. „Wir werden eine tragfähige Konzeptidee entwickeln.“Dafür, sagt Wilms, werde man sich Zeit nehmen.
Das Erkelenzer Unternehmen Schleiff ist in Mönchengladbach nicht unbekannt. Es baute die denkmalgeschützten Backsteinbasilika Herz-Jesu Pesch zu einer Wohnkirche um. Im Kirchenraum entstanden 23 barrierefreie geförderte Wohnungen. Nicht nur die sehenswerte Umgestaltung der Pescher Kirche geht auf das Konto der Projektentwickler, sie haben auch das Areal der alten Schule in Venn aufgebrezelt und das völlig marode Kreuzherrenkloster in Wickrath saniert. Auch für die komplette Neugestaltung des Kühlen-Quartiers an der Neuhofstraße ist das Unternehmen Schleiff verantwortlich. Hinter der historischen Fassade der ehemaligen Druckerei entstand ein moderner Neubau.