Aufkleber werben für Blaue Route
An der Fahrradstraße zwischen Gladbach und Rheydt scheiden sich weiter die Geister. Der Fahrrad-Club ADFC will den Verkehr auf der Strecke noch mehr beruhigt sehen.
GLADBACH/RHEYDT Seit fast anderthalb Jahren gibt es sie – die „Blaue Route“, die erste Fahrradstraße zwischen den Zentren von Gladbach und Rheydt. Obwohl die meisten Anwohner sie begrüßen, sehen manche auf der Richard-Wagner-Straße immer noch ein großes Problem mit dem Durchgangsverkehr. Auch die schwierige Parkplatzsituation rund um die Hochschule habe sich noch nicht verbessert.
An einer noch stärkeren Beruhigung der Straße möchte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Stadtverband Mönchengladbach (ADFC) daher arbeiten. Bereits in der Vergangenheit hat der Club mögliche Lösungen erarbeitet, bei denen der Verkehr von der Richard-Wagner-Straße auf die kreuzende Webschulstraße umgeleitet wird. Das soll zu einer Beruhigung führen.
Zudem wurden Aufkleber produziert, die Befürworter bei der Bäckerei Schneider und im Restaurant von Holger Böker an der Richard-Wagner-Straße bekommen. „Der Bäckerei reißt man die Aufkleber quasi aus den Händen, so angetan sind die Anwohner. Dort gingen schon weit über 80 Aufkleber über die Ladentheke“, sagt ADFC-Vorstandsmitglied Thomas Claßen. Die Aufkleber zeigen ein Auto, vor dem ein Fahrrad fährt, und sollen so auf den Vorrang für Radfahrer auf der blauen Route hinweisen. Der Slogan „Autos zu Gast“unterstreicht die Botschaft. Die Anwohner können die Aufkleber beispielsweise auf ihre Mülltonnen kleben, um am Straßenrand ein Statement zu setzen.
„Es gibt immer wieder Leute, die das hier nicht wollen und sich eingeschränkt fühlen. Aber mit denen diskutiere ich nicht mehr“, sagt Claßen über die Gegner der Blauen Route. Ansprechbar auf das Thema will der Verein aber offenbar dennoch bleiben. Als er sich jetzt mit einem Infostand am Blauhaus an der Richard-Wagner-Straße postierte, hielt sich der Andrang freilich in Grenzen.