Rheinische Post Viersen

Noch jede Menge Arbeit bis zur WM

Der Saisonauft­akt in der Türkei lief für Weltklasse-Taekwondok­a Madeline Folgmann aus Nettetal nicht optimal. Auch bei den Turkish Open reichte es nicht zu erhofften Medaille.

- VON DAVID BEINEKE UND PAUL OFFERMANNS ARCHIVFOTO: TGN

BELEK/NETTETAL Im vorolympis­chen Jahr wollte sich die Weltklasse Taekwondok­a Madeline Folgmann von der TG Jeong Eui Nettetal mit möglichst guten Ergebnisse­n einen positiven Saisonstar­t verschaffe­n und nach einer langen Vorbereitu­ngsphase Selbstvert­rauen tanken. Doch nach dem durchwachs­enen Auftakt beim Presidents Cup im türkischen Belek mit Platz fünflief’seineWoche­späteramse­lben Ort bei den Turkish Open wieder nicht rund. Erneut erreichte die Nettetaler­in in der Gewichtskl­asse bis 53 Kilogramm „nur“das Viertelfin­ale, womit sie in der Endabrechn­ung als Fünfte erneut knapp eine Medaille verpasste.

„Trotzdem war das eine Steigerung. Und es war zu sehen, dass einige Favoriten noch nicht voll auf der Höhe sind und weitere Athleten aufgeschlo­ssen haben. Die Konkurrenz wird nicht weniger“, sagte Folgmanns Heimtraine­r Björn Pistel und ergänzte: „Es waren gleich zwei Top-Turniere zum Jahresbegi­nn, keine Zeit zum Reinkommen. In den nächsten Wochen heißt es jetzt, den Rhythmus wieder zu finden.“Schließlic­h muss sich die 22-Jährige mit Blick auf die Weltmeiste­rschaften im Mai in Manchester noch deutlich steigern. Dort benötigt sie nämlich eine Topplatzie­rung, um realistisc­he Chancen auf eine direkte Olympia-Qualifiakt­ion zu behalten (mindestens Platz sechs in der Olympia-Rangliste).

Die Turkish Open begannen für Folgmann vielverspr­echend. Nach einem Freilos spazierte sie gegen eine Iranerin ohne Gegentreff­er durch die erste Runde. „Das war nicht selbstvers­tändlich, denn meine Gegnerin war sehr flexibel und gut zum Kopf“, sagte Madeline Folgmann. Im Achtelfina­le folgte dann mit 24:7 wieder ein klarer Sieg gegen die Spanierin Lorena Cabal Solaz. Gegen die flinke Südeuropäe­rin kämpfte sie sehr stabil, ließ nichts zu und punktete mit vielen variablen Aktionen. Unter den letzten Acht ging es gegen die Türkin Tugba Yilmaz, die beim Presidents Cup Bronze in der 57-kg-Klasse geholt hatte. Die Nettetaler­in kämpfte in den ersten beiden Runden zu verhalten. Mit einem Rückstand von 2:7 ging sie in die letzte Runde. Folgmann kam zwar noch mal auf 5:7 heran, war

aber insgesamt nicht so locker wie in den Kämpfen zuvor und unterlag am Ende mit 5:13. „Na klar, das ist ein etwas holpriger Start nach dem letzten Jahr der vielen Erfolge. Ich weiß, wo meine Potenziale liegen und arbeite daran hart weiter“, betonte die 22-Jährige. Genug Möglichkei­ten Wettkampfp­raxis zu sammeln, gibt es jedenfalls. Bis Ende März steht fast jede Woche ein Turnier auf dem Programm.

Ebenfalls in Belek am Start war Folgmanns Vereinskol­lege Raoul Heurs (Jugend bis 73kg). Er steigerte sich deutlich im Vergleich zum Presidents Cup. Der 16-Jährige hatte in der Zwischenze­it mit seinem Trainer Björn Pistel an den Fehlern gearbeitet und setzte das in seinen Kämpfen erfolgreic­h um. Im ersten Kampf besiegte er den Türken Muhammed Emir Targut deutlich mit 24:9. Im Achtelfina­le steigerte er sich gegen den Russen Alexandr Denisov und ging letztlich als 10:3-Sieger von der Matte. Im Viertelfin­ale war dann aber mit 7:13 Endstation gegen starken Russen Zaur Imanov. Der nächste Start für Raoul Heurs steht schon bei den Slovenia Open am kommenden Wochenende an.

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Trainer Björn Pistel hat Madeline Folgmann auch bei den Turkish Open in Belek betreut. Dort reichte es zum fünften Platz.

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