Noch jede Menge Arbeit bis zur WM
Der Saisonauftakt in der Türkei lief für Weltklasse-Taekwondoka Madeline Folgmann aus Nettetal nicht optimal. Auch bei den Turkish Open reichte es nicht zu erhofften Medaille.
BELEK/NETTETAL Im vorolympischen Jahr wollte sich die Weltklasse Taekwondoka Madeline Folgmann von der TG Jeong Eui Nettetal mit möglichst guten Ergebnissen einen positiven Saisonstart verschaffen und nach einer langen Vorbereitungsphase Selbstvertrauen tanken. Doch nach dem durchwachsenen Auftakt beim Presidents Cup im türkischen Belek mit Platz fünflief’seineWochespäteramselben Ort bei den Turkish Open wieder nicht rund. Erneut erreichte die Nettetalerin in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm „nur“das Viertelfinale, womit sie in der Endabrechnung als Fünfte erneut knapp eine Medaille verpasste.
„Trotzdem war das eine Steigerung. Und es war zu sehen, dass einige Favoriten noch nicht voll auf der Höhe sind und weitere Athleten aufgeschlossen haben. Die Konkurrenz wird nicht weniger“, sagte Folgmanns Heimtrainer Björn Pistel und ergänzte: „Es waren gleich zwei Top-Turniere zum Jahresbeginn, keine Zeit zum Reinkommen. In den nächsten Wochen heißt es jetzt, den Rhythmus wieder zu finden.“Schließlich muss sich die 22-Jährige mit Blick auf die Weltmeisterschaften im Mai in Manchester noch deutlich steigern. Dort benötigt sie nämlich eine Topplatzierung, um realistische Chancen auf eine direkte Olympia-Qualifiaktion zu behalten (mindestens Platz sechs in der Olympia-Rangliste).
Die Turkish Open begannen für Folgmann vielversprechend. Nach einem Freilos spazierte sie gegen eine Iranerin ohne Gegentreffer durch die erste Runde. „Das war nicht selbstverständlich, denn meine Gegnerin war sehr flexibel und gut zum Kopf“, sagte Madeline Folgmann. Im Achtelfinale folgte dann mit 24:7 wieder ein klarer Sieg gegen die Spanierin Lorena Cabal Solaz. Gegen die flinke Südeuropäerin kämpfte sie sehr stabil, ließ nichts zu und punktete mit vielen variablen Aktionen. Unter den letzten Acht ging es gegen die Türkin Tugba Yilmaz, die beim Presidents Cup Bronze in der 57-kg-Klasse geholt hatte. Die Nettetalerin kämpfte in den ersten beiden Runden zu verhalten. Mit einem Rückstand von 2:7 ging sie in die letzte Runde. Folgmann kam zwar noch mal auf 5:7 heran, war
aber insgesamt nicht so locker wie in den Kämpfen zuvor und unterlag am Ende mit 5:13. „Na klar, das ist ein etwas holpriger Start nach dem letzten Jahr der vielen Erfolge. Ich weiß, wo meine Potenziale liegen und arbeite daran hart weiter“, betonte die 22-Jährige. Genug Möglichkeiten Wettkampfpraxis zu sammeln, gibt es jedenfalls. Bis Ende März steht fast jede Woche ein Turnier auf dem Programm.
Ebenfalls in Belek am Start war Folgmanns Vereinskollege Raoul Heurs (Jugend bis 73kg). Er steigerte sich deutlich im Vergleich zum Presidents Cup. Der 16-Jährige hatte in der Zwischenzeit mit seinem Trainer Björn Pistel an den Fehlern gearbeitet und setzte das in seinen Kämpfen erfolgreich um. Im ersten Kampf besiegte er den Türken Muhammed Emir Targut deutlich mit 24:9. Im Achtelfinale steigerte er sich gegen den Russen Alexandr Denisov und ging letztlich als 10:3-Sieger von der Matte. Im Viertelfinale war dann aber mit 7:13 Endstation gegen starken Russen Zaur Imanov. Der nächste Start für Raoul Heurs steht schon bei den Slovenia Open am kommenden Wochenende an.