Seife machen ist ähnlich wie Backen
Ständig benutzen wir Seife. Aber wie wird so ein Stück Seife eigentlich hergestellt? Und warum hat Seife auch mal Ähnlichkeit mit Pudding?
Seife machen erinnert an Kuchenbacken. „Und das Rezept ist einige Tausend Jahre alt“, sagt Patrick Gansen. Er hat in der Nähe von Berlin eine Firma, die in Handarbeit Seifen macht. „Als Erstes müssen wir eine Lauge herstellen. Dazu nehmen wir destilliertes Wasser, Kochsalz und Ätznatron“, sagt Patrick Gansen.
Die drei Zutaten mischt Patrick Gansen in einem Eimer. Es dampft ein wenig. „Das ist die chemische Reaktion“, sagt er. Die Stoffe verbinden sich zur Lauge. Nun wird noch Fett benötigt. Patrick Gansen verwendet Bio-Pflanzenöle: Kakaobutter, Kokosfett, Olivenöl und Sonnenblumenöl stehen auf seiner Zutatenliste. Dann kommt noch ein Schuss Rizinus-Öl hinzu. „Das sorgt dafür, dass die Seife schäumt“, erklärt der Fachmann. Der Schaum ist zwar nicht nötig, um beim Waschen sauber zu werden, fühlt sich aber gut an. Was dann passiert, nennt sich Verseifungsprozess. Die Lauge wird mit den Ölen vermischt. Patrick Gansen benutzt dazu einen großen Pürierstab. Durch die Bewegung wird die Mischung immer dickflüssiger. Die Masse wird nun ähnlich wie beim Kuchenbacken in Formen gegossen. Aber nicht gebacken! „Das kann man machen, aber wir nutzen das Kaltsiedeverfahren“, erklärt Patrick Gansen. Das bedeutet, die Seife trocknet an der Luft. Sie bleibt nun 24 Stunden in der Form. „Dann ist sie ungefähr so fest wie ein Stück Butter aus dem Kühlschrank“, sagt der Experte. Danach gibt es nicht mehr viel zu tun. Die Seifenstücke trocknen vier Wochen weiter und werden immer fester. dpa