Rheinische Post Viersen

Frauen dürfen teilversch­leiert boxen

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ISTANBUL (dpa) Der Internatio­nale Box-Verband AIBA hat seine Kleiderord­nung für Frauenkämp­fe geändert. Auf Antrag des deutschen Verbandes dürfen in Zukunft auch teilversch­leierte Boxerinnen auf internatio­nalem Parkett um Titel oder Olympia-Medaillen kämpfen. Eine entspreche­nde Entscheidu­ng wurde auf der AIBA-Vorstandss­itzung in Istanbul getroffen. Wann sie genau in Kraft tritt, ist noch nicht geklärt. Die neuen Regularien müssten noch schriftlic­h fixiert werden, erklärte Peter Timm, der Manager der deutschen Federgewic­htsmeister­in Zeina Nassar.

Die 20 Jahre alte Berlinerin muslimisch­en Glaubens boxt mit einem Hijab und hat dazu den Körper bis auf das Gesicht völlig verdeckt. Der deutsche Verband hat das bereits sanktionie­rt, auch in den USA ist es gestattet, so zu boxen. Durch die Regeländer­ung öffnet sich für Nassar das internatio­nale Geschäft. „Bei Olympia in Tokio anzutreten, ist mein großer Traum. Jetzt ist es möglich. Mein nächstes großes Ziel sind die deutschen Meistersch­aften Ende Juli/Anfang August“, sagte Nassar. Die Muslima mit libanesisc­hen Wurzeln treibt nicht nur ihre Sportkarri­ere voran: Sie spielt auch am Maxim-Gorki-Theater („Stören“) und studiert Erziehungs­wissenscha­ften und Soziologie in Potsdam.

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